Leuchtende Tattoos in Göttingen

28. April 2007 um 19:08 2 Kommentare

Das Göttinger Tageblatt enthielt letzte Woche (21.4.2007) mit Aufmacher auf der Titelseite Portraits der ansässigen „Tattoo-Szene“ (Neardark, Black Line, Kinky Tattoo, Crazymachines und Kais Tatoo Studio). Aufhänger war, dass der erste Tattoo-Laden jetzt auch mit UV-Farbe sticht. In der deutschsprachigen Wikipedia hat zu UV Tattoos unter Tätowierung noch niemand etwas geschrieben, dafür gibt es einen eigenen Artikel zum Arschgeweih. Die englischsprachige Wikipedia hat zumindest einen kurzen Artikel UV tattoo allerdings ohne verlässliche Quellenangaben. Weiße UV Tattoos sind nach der Verheilung praktisch nur unter Schwarzlicht sichtbar – darüber hinaus gibt es verschiedene Farben, die unter Schwarzlicht besonders leuchten. Die Farbe enthält nach Angaben des Vertreibers des Herstellers (Chameleon Body Art Supply für NEWWEST Technologies) „keine Radioaktivität“ 😉 Bilder gibt’s beispielsweise hier; ein wirklich überzeugendes Motiv habe ich allerdings noch nicht gefunden.

OAI Object Re-Use and Exchange (OAI-ORE)

27. April 2007 um 15:52 Keine Kommentare

Lambert verweist im netbib weblog auf das Projekt OAI Object Re-Use and Exchange (OAI-ORE) der Open Archives Initiative (OAI) aufmerksam gemacht, die uns schon vor sechs Jahren (sic!) das wunderbar einfache OAI Protocol for Metadata Harvesting (OAI-PMH) beschert hat. Leider ist OAI in der bibliothekarischen Praxis noch immer nicht so reibungslos eingebunden, wie es sein könnte. Data-Provider fallen immer mal wieder aus oder liefern kaputte Daten (was auf das gleiche hinausläuft), Harvesting-Prozesse sind nicht in automatische Workflows eingebunden und die Qualität der Metadaten ist … naja, was soll man erwarten wenn keine automatischen Prüfroutinen installiert sind. Lambert weist auf die letzte Woche am CERN (wo übrigens das WWW erfunden wurde) stattgefundene Veranstaltung Agenda for the 5th Workshop on Innovations in Scholarly Communication hin, auf der unter Anderem Herbert Van De Sompel OAI-ORE präsentiert (Video leider nur in einem bescheurten-Format). Bei der Gelegenheit habe ich den noch sehr übersichtlichen Wikipedia-Eintrag zu OAI um OAI-ORE ergänzt – Ergänzungen und Korrekturen sind selbstverständlich sehr willkommen. Der Verweis auf Social Software-Dienste im Zusammenhang mit ORE ist mir allerdings etwas zu allgemein. Eher relevant dürfte die Technik im Rahmen von Projekten wie TextGrid und Vorhaben im FP7 der EU sein – dafür ist OAI-ORE aber wahrscheinlich noch zu neu und innovativ und solange Deutschland es nicht gebacken bekommt, international mitzuwirken (Siehe Anzahl der deutschen Mitglieder in der OAI-ORE community) erwarte ich nicht, dass hier so schnell etwas passiert. Einige Gedanken von Pete Johnston zu ORE und Web Architecture finden sich in diesem Beitrag aus dem Januar.

Schlagwortnormdatei führt generisches Femininum ein

26. April 2007 um 16:57 2 Kommentare

Wie im Weblog der StaBi Hamburg dargestellt, hat die Schlagwortnormdatei (SWD) das Schlagwort „Deutschland / Bundeskanzler“ im Mai 2006 in „Deutschland / Bundeskanzlerin“ geändert. Damit wurde erfolgreich das generische Femininum für die Rolle des Regierungschefs der Regierungschefin der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. In Wikipedia darf inzwischen wenigstens das einfache Femininum verwendet werden wenn auf Frauen verwiesen wird, anderswo wird gefordert, bei speziellen Berufe immer weibliche Form zu verwenden. Ich warte noch auf eine qualifizierte Untersuchung zur geschlechstspezifischen Diskriminierung in der Dokumentation – das wäre doch eine interessante Abschlussarbeit in den Fächern Gender Studies und Informationswissenschaft.

Zum Bundeskanzler in der SWD ist noch anzumerken, dass es, wie man an diesem Datensatz sieht gleich vier Schlagwörter gibt:

Wahrscheinlich ist da die Wiedervereinigung und die Trennung zwischen Amt und Behörde Schuld. In Wikipedia wird übrigens ebenso genauer unterschieden. In anderen Fällen wird in der SWD übrigens explizit eine weibliche Form ausgewiesen, siehe die Schlagwörter Regierungschef und Regierungschefin. Die Verknüpfungen in der SWD sind mir bislang etwas undurchsichtig und mir fehlt ein freiwilliger Perl-Programmierer als Hilfe, um ein benutzbares Skript zu vollenden, ansonsten könnte ich die Beziehung zwischen den Schlagwörtern ebenso schön graphisch darstellen wie hier die Zeitschriftendatenbank (ZDB).

Supermarket 2.0

26. April 2007 um 13:04 Keine Kommentare

Ein schönes Video aus Israel, das auf unterhaltsame Weise Web 2.0 am Beispiel eines Supermarkts zeigt [via LibraryThing]

Webbasiertes Mindmapping mit Mindmeister

25. April 2007 um 21:11 8 Kommentare

jintan weist in seinem Blog auf Mindmeister.com, einen Web 2.0-Dienst zum webbasierten, gemeinsamen Erstellen von Mindmaps hin (bekomm‘ dafür bitte eine Einladung?). Mindmeister scheint sich das freie Mindmapping-Programm Freemind anzulehnen. Freemind ist Java-basiert und nur für Einzelnutzer, immerhin gibt es eine webbasierte Anzeige mit Hilfe von Flash oder Java.

Das Prinzip der Mindmap (Sammlung, Strukturierung von Darstellung von Konzepten in Form eines Baumes bei der die Wurzel im Zentrum) ist schon praktisch, allerding gab (oder gibt) es darum einen ziemlichen Marketinghype, angebliche Erfolge als Lerntechnik und Markenzeichen-Probleme. Nach einiger Konsolidierung scheinen sich Mindmaps erst langsam als eine von vielen Standardmethoden zu etablieren. Dazu tragen auch frei verfügbare Mindmapping-Programme bei. Ich persönlich bevorzuge statt Mindmaps ja die allgemeineren Begriffsnetze (auch Concept-Maps, Conceptual graphs, Semantische Netze etc.).

mindmap-vs-begriffsnetz.png

Bei Begriffsnetzen sind die Beziehungen zwischen Konzepten nicht unbedingt hierarchisch und können zusätzlich Bezeichnungen tragen. Auf diesem Modell (gelabelte, gerichtete Graphen) basiert unter Anderem auch mit dem Resource Description Framework (RDF) das gesamte Semantic Web. Leider gibt es für allgemeine Begriffsnetze noch nicht so ergonomische Software wie FreeMind für Mindmaps. Oder kennt jemand beispielsweise einen graphischen Editor für GraphViz?

Im Anhang der DOT-Quellcode der Grafik links…
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Listenpunkte in OpenOffice Impress nacheinander einblenden: geht’s noch komplizierter?

25. April 2007 um 17:58 13 Kommentare

Eigentlich bin ich ja ein Anhänger von OpenOffice als Alternative zu Microsoft Office. Vor allem Calc und Impress lassen aber stark zu wünschen übrig. Ein ziemliche übliches Verfahren in Präsentationen ist es, bei Listen die einzelnen Listenpunkte nacheinander einblenden zu lassen, damit die Zuhörer nicht sofort die ganze Liste zu lesen bekommen. Bei Open Office Impress werden dazu ganze sieben Schritte benötigt:

  • Im Menu AnsichtAufgabenbereich anschalten.
  • Im Aufgabenbereich Benutzerdefinierte Animation auswählen.
  • Die Liste anwählen und unter Benutzerdefinierte Animation auf Hinzufügen klicken.
  • Im Darauf erscheinenden Popup einen Effekt auswählen (falls keine herumfliegen, drehen, zoomen und anderer Schnickschnack gewünscht ist, einfach Erscheinen) und mit OK bestätigen.
  • Den nun bei Benutzerdefinierte Animation aufgelisteten Effekt („Gliederungstext 1“) mit der rechten Maustaste anklicken und Effektoptionen wählen.
  • Im Popupfenster den Karteireiter Textanimation wählen und dort bei Texte gruppieren im Dropdown den Wert Nach 1. Abschnittsebene – dann auf OK.
  • Dem aufgelisteten Effekt unter Benutzerdefinierte Animation sind nun die einzelnen Listenpunkte untergeordnet. Den übergeordneten Effekt mit rechter maustaste anklicken und Mit Vorheriger auswählen.

Das Verfahren hat Uwe Debacher in einer guten Open Office Impress-Anleitung ausführlich beschrieben (vielen Dank!) Ich zähle 14 koordinierte Mausklicks, wo eigentlich höchstens 5 (Liste auswählen, Menü öffnen, Listenpunkte nacheinander einblenden, kein Schnickschnack, OK) angebracht wären. Also guten Gewissens kann ich bei diesem Usability-Debakel niemandem OpenOffice empfehlen.

Feuer in der Bibliothek von Alexandria

25. April 2007 um 15:25 1 Kommentar

In der Bibliothek von Alexandria hat es am Montag gebrannt. Um 7.08 ging ein Notruf bei der Feuerleitzentrale ein. In der Vergangenheit waren teilweise verheerende Feuer und Zerstörungen Cäsar, Christen oder Muslime von Gegnern in die Schuhe geschoben worden. Als der Rettungsdienst und 16 Beamte der Berufsfeuerwehr eintrafen, hatte ein Mitarbeiter den Brand bereits mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle gebracht. Die Wehrmänner löschten nach Angaben von Einsatzleiter Willi Palm noch nach (siehe Bild). Zum Glück war es nur ein Modell in der Bundeskunsthalle, Bonn.

Comicbibliothek.de – Comics und Bibliotheken

24. April 2007 um 22:31 1 Kommentar

Beim Aufräumen von Daten habe ich die Domain comicbibliothek.de gefunden, die ich 2003 bis Anfang 2005 (via Wayback Machine) betrieben habe, also ich noch eine Magisterarbeit über „Comics und Bibliotheken“ schreiben wollte. Einige Inhalte habe ich inzwischen in Wikipedia unter Comicforschung einfliessen lassen. Hier nochmal eine Zusammenstellung von Bibliotheken und Bibliographien von und zu Comics:
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Persönlichkeitstest 2.0 mit MBTI und egoload

21. April 2007 um 10:55 43 Kommentare
Egoload - Analytischer DenkerEgoload - Innovativer Denker
Egoload - Energischer MacherEgoload - Individualistischer Macher

Auf Egoload.de stellen ein Diplom-Betriebswirt und eine Diplom-Psychologin und Paartherapeutin einen einfachen Persönlichkeitstest zur Verfügung, der im Besten Sinne dem Web 2.0 zuzuordnen ist. Ansprechendes Layout, ausführliche und verständliche Anleitung, Blogger-Gimmicks, Videos (bei Sevenload), Semantic tagging, Verknüpfung zu anderen Diensten etc. Obwohl ich solche Tests eigentlich nicht mag, konnte ich da nicht widerstehen (dauert nur 5 Minuten) und herausgekommen ist, dass ich ein Analytischer Denker bin. Nach einigem analytischen Denken ist allerdings herausgekommen, dass ich ebenfalls oft ein Innovativer Denker, ein Energischer Macher oder ein Individualistische Macher bin, je nachdem ob eher extrovertiert oder eher introvertiert und ob eher praktisch oder eher theoretisch). Schon aufschlußreich, aber ich habe das ganze mal noch genauer auseinandergenommen:
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Suchmaschinenoptimierung á la INSM

19. April 2007 um 12:54 27 Kommentare

Wie im Weblog unter Perspektive 2010 Anfang April berichtet wurde, sind Unterlagen eines für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) arbeitenden Suchmaschinenoptimierers öffentlich geworden. Darin wurden Webseiten danach unterschieden, ob sie die Lobbyorganisation positiv oder eher kritisch beurteilen, um möglichst positive Bericht bei Google & Co nach oben zu bringen. Was mich dabei wundert: Der Wikipedia-Eintrag zu INSM ist als „zu negativ“ eingestuft. Dabei sollten Wikipedia-Artikel doch (zumindest im Idealfall) neutral informieren – anscheinend ist das entweder nicht im Interesse von INSM oder der Wikipedia-Artikel ist nicht neutral. Im Zuge der Aufdeckung haben zahlreiche Blogs berichtet und dafür gesorgt, dass jetzt vor allem kritische Beiträge unter den ersten Treffern landen – zum Beispiel aktuell Berichte um die „Studentenplattform“ unicheck.de, die dazu dient, die Akzeptanz von Studiengebühren bei den Studenten zu erhöhen. Das ist wohl nach hinten losgegangen (wie auch grundsätzlich die Studiengebühren, die jetzt eher sinnlos verbraten werden und den Akademikermangel fördern).