Bunte Bibliotheks-Tagwolke

21. August 2007 um 14:21 1 Kommentar

Auf Web4Lib haben mit der Edmont Public Library und der Elisabeth C. Miller Library zwei kleinere Bibliotheken darauf hingewiesen, dass sie die Sacherschließung ihrer Bestände als Tagcloud anbieten. Alles schön bunt und eine tolle Vorlage für ein Poster, aber so ganz erschließt sich mit der Nutzen nicht. Nicht, dass es nicht auch sinnvolle Anwendungen für Tagclouds gäbe (zum Beispiel eine Auswertung der Demokratischen Präsidentschaftskandidaten) aber mehr als einen oberflächlichen Eindruck über den Gesamtbestand bieten die Tagclouds nicht und aufgrund des unterschiedlichen Layouts ist der Vergleich (zum Beispiel mit dem LibraryThing-Bestand) schwierig.

LibrayThing makes subject indexing not suck

30. Juli 2007 um 02:19 Keine Kommentare

I just mentioned it in my previous post – LibraryThing released a new tagging feature called „Tagmash„. Here a quick review for those of you who don’t read German and because I am not the only one who is so excited about Tagmash:

From a library and information science point of view the feature is little more then saved searches for boolean retrieval in a collaborative subject indexing system. But this „little more“ makes the difference: It’s the interface, stupid! You can create elaborated queries with OR, AND, and NOT in library catalouges and information retrieval systems since decades but most users don’t even know about it – it’s just too complicated and last but not least: it’s not fun!

Tim knows how to make OPACs not suck. It’s refreshing to see the the inventions of information retrieval beeing reinvented implemented in a way that is usable for everyone. David Weinberger got the heard of it in a comment to his posting about Tagmash:

So it is really a matter of positioning and perception. The Google url for a search on france and wwii is: http://www.google.com/search?source=ig&hl=en&q=france+wwii
LibraryThing’s url for the tagmash is http://www.librarything.com/tag/france,wwii So, it’s more human readable. More important, the tagmash page tries to assemble resources related the tagmash.

That’s the point: Assembling resources. A retrievel system where you have to type in a query in some special language to only get a list of hits (or a stupid „nothing found“ message) is just out of date. Other ways to present catalouge content in libraries are rare and experimental but they exist – we need more of them!

The query language (I suppose Tim would not call it such) of LibraryThing is going to evolve as well as the retrieval system, for instance to support weighted boolean retrieval, but the most important part will remain the user interface.

P.S: What I miss in LibraryThing tagging is RSS-Feeds for the books in Tagmashes (so you can create alerting services) and support of SKOS for the Semantic Web (which is not Tim’s job and will take some time).

Nochmal Tagging und dann los

29. Juli 2007 um 23:55 1 Kommentar

Bevor ich morgen nach Taiwan fliege (mit Zwischenlandung in Hongkong aber hoffentlich nicht so wie auf diesem Video), hier noch zwei Neuigkeiten zum Thema Tagging:

Auf der Dublin-Core Konferenz 2007 (DC-2007) in Singapur wird es eine von Liddy Nevile organisierte Session zum Thema Tagging geben. Angesichts eines fehlenden Permalinks für die Session, der Nicht-Nennung und Verlinkung der URL des im Abstract genannten Social Tagging wiki und des Tagesordnungspunktes „Election of leaders“ kann ich mir allerdings eine Spitze Bemerkung nur mühsam noch verkneifen.

Noch interessanter ist die neueste Entwicklungen der Tagging-Funktion in LibraryThing. Unter der Bezeichnung „Tagmash“ sind nun (soweit ich es auf den ersten Blick verstanden habe) gespeicherte Anfragen mit erweitertem Booleschem Retrieval über Tags möglich. Die Innovation liegt wie allgemein beim Tagging weniger in der Funktionalität als in der Umsetzung. Vom Standpunkt der Informationswissenschaft mag es keinen Unterschied machen, ob jemand seine Suchanfrage in einer speziellen Anfragesprache eingeben muss oder die Anfrage einfach zusammenklicken kann, aber in der Praxis liegen Welten dazwischen. Ãœbrigens unterstützt LibraryThing ebenfalls bereits Möglichkeiten für hierarchische Tags (hier ein Beispiel) und terminologische Kontrolle. Die Reaktionen auf Tagmash finden sich am besten Google Blogsearch oder Bloglines (Technorati ist bei mir durch die Zumüllung ihrer Suchergebnisse mit Videos und Fotos erstmal unten durch).

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Die kommenden Postings werden wahrscheinlich etwas kürzer ausfallen oder ich schreibe gleich in unserem Urlaubsblog.

Vortrag zum Tagging

27. Juli 2007 um 11:35 Keine Kommentare

Die Unterlagen zum Vortrag Towards integration between collaborative tagging and professional indexing von Traugott Koch am 26.6.2007 im Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquium sind nun Online. Ich finde die analytische Zusammenstellung des Themas sehr bereichernd und hilfreich für weitere Studien – und dass die Forschung noch sehr am Anfang steht, hat Traugott gut dargestellt.

Tagging, Umfrage, Buch, Vortrag

12. Juli 2007 um 00:22 4 Kommentare

Drei kleine Hinweise zum Thema Tagging:

1. Tobias Kowatsch führt für seine Abschlussarbeit eine Web-Experiment-Umfrage zum Thema Tagging durch. Die Auswahl fand ich teilweise etwas komisch aber ich bin ja nur Versuchsperson, also nehmt euch die 13 Minuten und probiert es selber aus!

2. Sascha Carlin hat ein Buch über Social Tagging geschrieben, das vermutlich auf seiner Diplomarbeit basiert. Ich bin gespannt und werde es nach Erscheinen mal genauer unter die Lupe nehmen.

3. Auf der GBV Verbundkonferenz im September werde ich unter anderem über Social Tagging und Bibliotheken und die konkreten Planungen zur Tagging-Unterstützung im GBV referieren.

ISI/IUK 2007 als Offline-Konferenz 1.0

23. Mai 2007 um 10:55 2 Kommentare

Nach Aussagen der Veranstalter wird es auch auf der ISI 2007 / IUK 2007 nächste Woche in Köln (ich spreche am Freitag über Tagging, Folksonomy & Co – Renaissance of Manual Indexing?) Internet aus „FH-internen, netztechnischen Sicherheitsgründen“ nur von den Präsentationsrechnern und Internet-Cafe-Rechnern geben. Konferenzblogging (2004!) ist wohl ein Fremdwort. Fehlt noch, dass es Stühle nicht in jedem Vortragsraum sondern nur im „Sitz-Cafe“ gibt, Unterhaltungen nur im „Unterhaltungs-Cafe“ möglich sind und Notizen aus Sicherheitsgründen nur auf ausgegebenem Papier erlaubt sind. Die ISI/IUK ist mit ihrer Unfähigkeit, eine grundlegende Infrastruktur bereitzustellen wie Lambert gut darstellte leider kein Einzelfall. Bei Veranstaltungen im Informationsbereich ist es allerdings besonders peinlich und zeigt, dass das Internet anscheinend noch immer nicht verstanden wurde. Na dann gibt es für Informationssuchende, die nach ISI 2007 / IUK 2007 recherchieren eben erstmal diesen Beitrag zu lesen anstatt von Besuchern der Konferenz erstellte Berichte, Fotos und Diskussionen.

P.S: Die Vortragsfolien sind inzwischen bei Slideshare.

Datenvisualisierung mit Digg Labs, GE Earth, Many Eyes, Swivel etc.

23. Mai 2007 um 01:17 3 Kommentare
Digg Labs Stack
Demo von GE-Graph

Via Documentación, biblioteconomía e información (ausgehend von einer Kurzdarstellung der spanischen Biblioblogosphäre) bin ich auf das anscheinend schon einige Monate alte Digg Labs gestoßen. So richtig konnte ich mit Digg ja noch nie etwas anfangen aber die Möglichkeiten der Visualisierung sind schon interessant und es wird auch eine API bereitgestellt, um selber mit den Daten herumzuspielen. Noch interessanter als das Auslesen von Daten finde ich allerdings Anwendungen, in die Daten zur Visualisierung eingespielt werden können, wie das hier schon erwähnte Many Eyes und das vergleichbare swivel, sowie zum Beispiel GE Graph für Google Earth. Zu erwähnen ist auch das auf UN-Daten spezialisierte Gapminder (siehe dazu bei Flying sparks. Nur auf einen guten Dienst für die allgemeine Darstellung von Graphen warte ich noch – Daten gäbe es genügend.

Schlagwortnormdatei führt generisches Femininum ein

26. April 2007 um 16:57 2 Kommentare

Wie im Weblog der StaBi Hamburg dargestellt, hat die Schlagwortnormdatei (SWD) das Schlagwort „Deutschland / Bundeskanzler“ im Mai 2006 in „Deutschland / Bundeskanzlerin“ geändert. Damit wurde erfolgreich das generische Femininum für die Rolle des Regierungschefs der Regierungschefin der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. In Wikipedia darf inzwischen wenigstens das einfache Femininum verwendet werden wenn auf Frauen verwiesen wird, anderswo wird gefordert, bei speziellen Berufe immer weibliche Form zu verwenden. Ich warte noch auf eine qualifizierte Untersuchung zur geschlechstspezifischen Diskriminierung in der Dokumentation – das wäre doch eine interessante Abschlussarbeit in den Fächern Gender Studies und Informationswissenschaft.

Zum Bundeskanzler in der SWD ist noch anzumerken, dass es, wie man an diesem Datensatz sieht gleich vier Schlagwörter gibt:

Wahrscheinlich ist da die Wiedervereinigung und die Trennung zwischen Amt und Behörde Schuld. In Wikipedia wird übrigens ebenso genauer unterschieden. In anderen Fällen wird in der SWD übrigens explizit eine weibliche Form ausgewiesen, siehe die Schlagwörter Regierungschef und Regierungschefin. Die Verknüpfungen in der SWD sind mir bislang etwas undurchsichtig und mir fehlt ein freiwilliger Perl-Programmierer als Hilfe, um ein benutzbares Skript zu vollenden, ansonsten könnte ich die Beziehung zwischen den Schlagwörtern ebenso schön graphisch darstellen wie hier die Zeitschriftendatenbank (ZDB).

Tagging in Bibliotheken

15. April 2007 um 12:18 4 Kommentare

Locran Dempsey weist auf einen Ende März stattgefundenen Workshop über Tagging an der Harvard University Libraries hin (Berichte bei bei Joho the Blog (David Weinberger) und MediaBerkman, Teil 1, Teil 2. Auf dem letzten Bibliothekartag kam die Idee auf, nächstes Jahr (Mannheim, 03.-06.06.2008) eine eigene Veranstaltung zu Tagging zu machen, auf der etwas detaillierter auf del.icio.us, LibraryThing & Co. eingegangen werden könnte. Auch die nächste INETBIB-Tagung (9.4. bis 11.4.2008 in Würzburg) wäre ein geeigneter Rahmen dafür (die Diskussion dazu auf Bibliothek 2.0 bei Ning scheint eingeschlafen zu sein – Ning ist halt auch doch nicht so praktisch). Mein umfassendes Paper „Tagging, Folksonomy & Co – Renaissance of Manual Indexing?“ ist übrigens endlich zum 10. Internationalen Symposium für Informationswissenschaft (ISI 2007, 30. Mai – 1. Juni 2007, Köln) angenommen, ich spreche Freitag früh.