Vom Löschen und Betreuen neuer Wikipedia-Artikel
9. Mai 2007 um 16:30 3 KommentareÜber die Löschkandidaten in Wikipedia bin ich zufällig auf den Artikel über getAbstract gestolpert, der zur Löschung steht. Ein anderer neuer Wikipedia-Artikel, dessen vollzogene Löschung zur Zeit anderswo diskutiert wird ist der Verein BücherFrauen e.V. Beide Artikel waren eigentlich relativ stimmig, übersichtlich und einigermaßen informativ – trotzdem fanden sich in beiden Fällen wenig Befürworter für eine Beibehaltung in der Wikipedia. Was lässt sich daraus lernen?
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Das Google-Copy-Paste-Syndrom und Wikipedia in den Wissenschaften
2. Mai 2007 um 23:09 1 KommentarAus Anlaß eines Berichtes über das am 20. April an der Universität Basel Stattgefundene „Werkstattgespräch“ «Wikipedia in den Wissenschaften» möchte ich nochmal auf das Ende 2006 erschienene Buch Das Google-Copy-Paste-Syndrom. Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden des Salzburger Medienwissenschaftlers Stefan Weber hinweisen. In der Blogosphäre wird das Buch seit seinem Erscheinen zwar ab und zu genannt aber nur wenig diskutiert. Beispielsweise ist es Buch des Monats in dem gerade erst gestarteten Weblog Buch25 (anscheinend von einer deutschen OPL – sehr schön, die deutschsprachige Biblioblogosphäre wächst) – mehr als eine Kurzdarstellung findet sich aber selten.
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Schlagwortnormdatei führt generisches Femininum ein
26. April 2007 um 16:57 2 KommentareWie im Weblog der StaBi Hamburg dargestellt, hat die Schlagwortnormdatei (SWD) das Schlagwort „Deutschland / Bundeskanzler“ im Mai 2006 in „Deutschland / Bundeskanzlerin“ geändert. Damit wurde erfolgreich das generische Femininum für die Rolle des Regierungschefs der Regierungschefin der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. In Wikipedia darf inzwischen wenigstens das einfache Femininum verwendet werden wenn auf Frauen verwiesen wird, anderswo wird gefordert, bei speziellen Berufe immer weibliche Form zu verwenden. Ich warte noch auf eine qualifizierte Untersuchung zur geschlechstspezifischen Diskriminierung in der Dokumentation – das wäre doch eine interessante Abschlussarbeit in den Fächern Gender Studies und Informationswissenschaft.
Zum Bundeskanzler in der SWD ist noch anzumerken, dass es, wie man an diesem Datensatz sieht gleich vier Schlagwörter gibt:
- Deutschland / Bundeskanzlerin (früher Deutschland / Bundeskanzler)
- Deutschland <Bundesrepublik> / Bundeskanzler
- Deutschland <Bundesrepublik> / Bundeskanzleramt
- Deutschland / Bundeskanzleramt
Wahrscheinlich ist da die Wiedervereinigung und die Trennung zwischen Amt und Behörde Schuld. In Wikipedia wird übrigens ebenso genauer unterschieden. In anderen Fällen wird in der SWD übrigens explizit eine weibliche Form ausgewiesen, siehe die Schlagwörter Regierungschef und Regierungschefin. Die Verknüpfungen in der SWD sind mir bislang etwas undurchsichtig und mir fehlt ein freiwilliger Perl-Programmierer als Hilfe, um ein benutzbares Skript zu vollenden, ansonsten könnte ich die Beziehung zwischen den Schlagwörtern ebenso schön graphisch darstellen wie hier die Zeitschriftendatenbank (ZDB).
Comicbibliothek.de – Comics und Bibliotheken
24. April 2007 um 22:31 1 KommentarBeim Aufräumen von Daten habe ich die Domain comicbibliothek.de gefunden, die ich 2003 bis Anfang 2005 (via Wayback Machine) betrieben habe, also ich noch eine Magisterarbeit über „Comics und Bibliotheken“ schreiben wollte. Einige Inhalte habe ich inzwischen in Wikipedia unter Comicforschung einfliessen lassen. Hier nochmal eine Zusammenstellung von Bibliotheken und Bibliographien von und zu Comics:
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Suchmaschinenoptimierung á la INSM
19. April 2007 um 12:54 27 KommentareWie im Weblog unter Perspektive 2010 Anfang April berichtet wurde, sind Unterlagen eines für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) arbeitenden Suchmaschinenoptimierers öffentlich geworden. Darin wurden Webseiten danach unterschieden, ob sie die Lobbyorganisation positiv oder eher kritisch beurteilen, um möglichst positive Bericht bei Google & Co nach oben zu bringen. Was mich dabei wundert: Der Wikipedia-Eintrag zu INSM ist als „zu negativ“ eingestuft. Dabei sollten Wikipedia-Artikel doch (zumindest im Idealfall) neutral informieren – anscheinend ist das entweder nicht im Interesse von INSM oder der Wikipedia-Artikel ist nicht neutral. Im Zuge der Aufdeckung haben zahlreiche Blogs berichtet und dafür gesorgt, dass jetzt vor allem kritische Beiträge unter den ersten Treffern landen – zum Beispiel aktuell Berichte um die „Studentenplattform“ unicheck.de, die dazu dient, die Akzeptanz von Studiengebühren bei den Studenten zu erhöhen. Das ist wohl nach hinten losgegangen (wie auch grundsätzlich die Studiengebühren, die jetzt eher sinnlos verbraten werden und den Akademikermangel fördern).
ISBN, EAN, UPC, ASIN – kleiner Exkurs Identifikatoren
16. April 2007 um 01:04 10 KommentareIch bearbeite schon seit einiger Zeit das Thema Identifikatoren (künstliche Identifizierungsmerkmale wie zum Beispiel Hausnummern, Produktcodes etc.) in der deutschsprachigen Wikipedia und habe Ende 2004 dort die koordinierte Verwendung von Identifikatoren für Weblinks in Form von „Datenbanklinks“ angeregt. Vorgestern kam dort die Diskussion auf, so genannte ASIN zur Verlinkung auf Amazon zu verwenden. Die ASIN ist eine von Amazon verwendete interne Produktnummer, mit der unter Anderem auch Bücher identifiziert werden können, die keine ISBN besitzen. Dies trifft zum Beispiel auf viele Hörbücher zu. Im Hörbuch- und Hörspiel-Blog habe ich dazu einen Beitrag gefunden, der auf ein Produkt-Duplikat verweist, das durch Verwirrungen bei den Identifikatoren eines Hörbuchs entstanden ist: So wird das Hörbuch „Ich und Kaminski“ bei Amazon völlig unabhängig voneinander einmal im Bereich Buch und einmal im Bereich Musik geführt. Im ersten Fall sind die ISBN (3829114524 bzw. 978-3829114523 als vollständige ISBN-13) und im zweiten Fall die ASIN (B000G2Y666) angegeben. Die ISBN-13 ersetzt seit Anfang diesen Jahres die alten 10-stelligen ISBN, wobei sich jede 10-stellige ISBN eindeutig und automatisch in eine 13-stellige ISBN umwandeln lässt. Da solche Umstellungen nun mal lange dauern, werden bislang ISBN-10 und ISBN-13 parallel angegeben. Bei ISBN-13 handelt es sich genau genommen um eine Form des guten alten Barcodes: Das System heisst International Article Number (EAN). Neben ISBN ist inzwischen auch das amerikanisch System des Universal Product Code (UPC) in EAN aufgegangen. Es gibt also in Zukunft für Handelsartikel (egal ob Hörbuch oder Coladose) nur noch ein einheitliches System – was vielleicht kulturlos erscheinen mag, aber eigentlich doch ganz praktisch ist. Die Sache mit dem doppelten Hörbuch im Katalog ist übrigens nichts ungewöhnliches sondern leider das tägliche Brot des Systembibliothekars: Ein Teil meiner Arbeit beim GBV besteht vereinfacht ausgedrückt darin, solche und ähnliche Unstimmigkeiten zu finden und zu beheben.
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