First impressions from the Europeana meeting

23. Juni 2008 um 12:02 Keine Kommentare

Today and tomorrow I participate in a Europeana/EDLnet conference in Den Haag. Europeana is a large EU-funded project to create a „European Digital Library“. Frankly speaking I cannot give a simple definition of Europeana because in the first instance it is just a buzzword. You can ask whether library portals have a future at all, and Europeana has many ingredients that may help to make it fail: a large ambitious plan, a tight schedule, and many different participants with different languages, cultures and needs. The current Europeana Outline Function Specification partly reads like a magic wishlist. Instead of following one simple, good idea from bottom-up, it looks like the attempt to follow many ideas in a bottom-up way.

But if you see Europeana less as a monolithical project but as a network of participants (libraries, museums, and archives) that try to agree on standards to improve interoperability, the attempt seems more promising. In his introductionary speech Jill Cousins (director of Europeana) stressed the importance of APIs and ways to export information from Europeana so other institutions can build their websites and mashups with services and content from Europeana. I hope that open content respositories like Wikimedia Commons and Wikisource can act as both as source and as target of exchange with the European Digital Library. What I also found interesting is that Google and Wikipedia are seen as the default role models or at least important examples of portals to compare with. The talks I have seen so far give me the impression that the view on possibilities and roles for libraries, museums, and archives are more realistic than I thought. One of their strength is that they hold the content and are responsible for it – in contrast to user generated collections like YoutTube, Slideshare, and (partly) Wikipedia. But in general cultural institutions are only one player among others on the web – so they also need to develop further and „let the data flow“. If the Europeana project helps in this development, it is a good project, no matter if you call it a „European Digital Library“ or not.

The next short talks were about CIDOC-CRM and about OAI-ORE – both complex techniques that you cannot easily describe in short time (unless you are a really good Wikipedia author ;-), but at the least my imagination of them has been improved.

Keine Angst vorm Atom – wir haben ja Lobbyisten!

8. Dezember 2007 um 01:33 1 Kommentar

Das Deutsche Atomforum hat knapp gewonnen beim Worst EU Lobbying Award in der Kategorie „Worst EU Greenwash Award“. Die Lobbyorganisation versucht im Rahmen der Klimaschutz-Debatte Atomkraft als besonders umweltfreundlich zu verkaufen. Das geht doch viel besser, wie die NDR-Sendung „Extra 3“ (mit blog und podcast) im August treffend vormachte:

Wer nicht nur ein ordentlich oder unordentlich angemeldetes oder nicht angemeldetes „neuartiges Empfangsgerät“ hat (ob bei den Extra-3-Machern viel von meine Gebühren ankommt, bezweifle ich, da das Geld anscheinend für weitere regelmäßige Nachfragen draufgeht), sondern auch einen Fernseher, kann nicht nur die anscheinend hervorragende Sendung Extra-3, sondern auch im ZDF am Sonntag (zum Frühstück von 13:20-14 Uhr) einen Beitrag über Greenwash ansehen.

Ãœbrigens werden nicht nur Politiker und Öffentlichkeit von Lobbyisten gehirngewaschen – denn „die Politik“ (natürlich quatsch – gemeint ist konkret die Bundesregierung) schlägt zurück: mittels Schleichwerbung und vorformulierten Beiträgen, die dank geheimgehaltener Werbeagenturen kommentarlos von anderen Medien übernommen werden. Brauchen Medien bald neben einem Prozessfonds zum Abwehren von Klagen auch einen Hilfsfond, um sich eigene Recherche leisten zu können? Notwendig ist ja auch noch ein Grundkurs in Anonymisierungsdiensten, denn wie u.A. dieser Video-Beitrag (ebenfalls vom NDR) recht gut deutlich macht, sieht es für investigativen Journalismus mit der Vorratsdatenspeicherung düster aus.

Kandidaten für den Worst EU Lobby Award

17. Oktober 2007 um 00:57 1 Kommentar

Wie unter Anderem Telepolis und Spiegel Online berichten, wird dieses Jahr zum dritten Mal der Worst EU Lobbying Award verliehen. Unter jeweils fünf Kandidaten in zwei Kategorien kann darüber abgestimmt werden, welche Organisation besonders dreistes Lobbying auf EU-Ebene betreibt.

Die Gewinner 2006 waren ExxonMobil für ihre intransparente Finanzierung von Klimaskeptikern und die EU-Kommission Binnenmarkt als diejenige EU-Institution, die sich besonders gerne von Lobbyisten hofieren lässt (siehe auch die anderen Kandidaten). Im ersten Jahr gewann eine Initiative für Softwarepatente.

Mich wundert ja, dass Monsanto nicht als Kandidat dabei ist: auf deren Lobbyarbeit ist zurückzuführen, dass die EU-Kommission verlangt, dass die schwedische Verfassungs geändert werden solle, damit Greenpeace nicht mehr aufdecken kann, welche Schweinereien Monsanto unternimmt, um gentechnisch veränderten Mais unters Volk zu bringen. Übrigens bekommen in vielen Gegenden Bauern, deren Felder unfreiwillig durch gentechnisch verändertes Saatgut kontaminiert werden keine Entschädigung sondern müssen stattdessen auch noch Lizenzgebühren an Monsanto zahlen (siehe Interview mit Percy Schmeiser und Save our Seeds). Nicht dass ich grundsätzlich gegen jede Genmanipuliererei wäre, aber wie perfide mit Hilfe von Lobbying über die EU sowas gegen den Willen der Mehrheit durchgedrückt wird, ist schon bemerkenswert.

Little more about The European Library (TEL)

24. August 2007 um 00:17 1 Kommentar

Patrick, who is enjoying the Winter in South Africa, went down well with his presentation (but I cannot find the slides?). In his blog he pointed out before IFLA that you can find more about The European Library (TEL) in Fleur Stigter’s blog. There is also a blog about the European Digital Library (EDL, very confusing) and a customized search engine for the projects. But I still have not found out what TEL and EDL are really about. To me as a library 2.0 developer one of the most interesting features of TEL is its SRU-interface which showed me that data quality needs to be the next hype. By the way TEL is hiring. If I could clone myself, I would apply here. In the context of Theseus there will surely also be some interesting jobs. Skilled library (2.0) developers where are you? Not every organization can do a hunt on you and reward 1.000$ like LibraryThing just did!

Streit um Theseus: wohin mit 120 Millionen?

20. Juli 2007 um 15:36 2 Kommentare

Wie am 19.7 mittgeilt wurde ist das EU-Suchmaschinen-Großprojekt Theseus bewilligt worden. Der Gemeinnützige Verein zur Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissenszugangs e.V. (SuMa-eV) regt sich darüber auf (siehe Pressemitteilung), allerdings dummerweise aus den falschen Gründen.

Es ist nämlich viel eher beklagenswert, dass ohne verbindliche Vorgaben 120 Millionen Euro der Großindustrie (Empolis GmbH, der SAP AG, der Siemens AG und der Deutsche Thompson oHG) in den Rachen geworfen werden, die dafür bunte Luftblasen („Web 3.0“) erzeugt und große Versprechungen à la Transrapid und Mautsystem gemacht werden. Die Panikmache des Suma e.V. kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Dass auf „Semantische Technologien“ statt auf eine Google-Kopie gesetzt wird, ist nämlich der richtige Weg – nur muss dieses Buzzword in der Praxis auch richtig ausgefüllt werden, was ich bei der vorliegenden Ausgangslage stark bezweifle.

Die 120 Millionen wären viel besser angelegt, wenn damit zu einem Teil bereits bestehende OpenSource-Initiativen im Suchmaschinen- und Semantic-Web-Bereich unterstützt werden und mit dem Rest digitalisiert und annotiert wird (sei es in Wikipedia, LibraryThing & Co oder durch Bibliotheken und Digitalisierungseinrichtungen). Eine interessante Anwendung der „semantischen Technologien“ wäre es übrigens mal all die beteiligten Projektpartner, Firmen und Personen mit ihren Geschäftsbeteiligungen und Verstrickungen transparent zu erschließen, um zu erfahren, wer hier wem in die Tasche wirtschaftet.

Nachtrag: in der Englischsprachigen Blogosphäre gibt es bereits über ein Dutzend Beiträge zu Theseus. Besonders gefallen hat mir Galileo of the internet, der auch noch die besondere Europäische Komponente dieser Geldverschwendung darlegt:

But nothing symbolises the divide between old Europe and the New World. Whereas Google is a testament to the power of free enterprise, set up by Larry Page and Sergey Brin, then PhD students at Stanford University, the European version is a multi-million project, heavily subsidised by the German and French governments, and developed by some of the largest corporate giants in Europe.