…und noch ein 2.0-Katalog
16. September 2008 um 16:26 Keine Kommentare Auf der ECDL wurde heute im Vortrag „Enhancing Library Services with Web 2.0 functionalities“ mit OPACIAL ein weiterer „2.0“-Katalog vorgestellt. Der Proceedings-Artikel enthält eine Übersicht von so genannten 2.0-Features (Tags, Drilldown, ein Index über alle Bestände, Empfehlungsdienste etc.) und anderen 2.0-Katalogprojekten (Penntags, SOPAC, BookSpace, VuFind, AFI-OPAC 2.0, Scriblio, Aquabrowser, Primo…). Die an der Panteion-Universität Athen entwickelte OPAC-Software ist als OpenSource verfügbar und die Entwicklung wird wie bei Beluga durch Nutzerstudien begleitet – wie es sich gehört. 🙂
So sehr ich Experimentieren und Eigenentwicklungen befürworte, sehe ich doch ein wenig die Gefahr, dass zu oft das Rad neu erfunden und aneinander vorbei entwickelt wird. Vor allem ist es notwendig für die verschiedenen Zusatzdienste eine gemeinsame Infrastruktur und Standards zu finden: statt mehrere große Baustellen, die alle den ultimativen Katalog entwickeln wollen, besser viele kleine Komponenten, die sich flexibel zusammenstellen lassen. Leider ist nicht alles Serviceorientierte Architektur wo SOA draufsteht und was sich als Standard durchsetzt, lässt sich erst im Nachhinein sagen (für den Suchmaschinenindex wird beispielsweise gerade Lucene zum De-Facto-Standard). Außerdem reicht es nicht, alles in den großen „2.0-Topf“ zu schmeißen und kräftig herumzurühren – man muss sich schon genauer damit auseinandersetzen, aus welchen verschiedenen Komponenten und Diensten ein Katalog bestehen kann und soll.
Momentan ist vermutlich die sinnvollste Strategie zur Entwicklung eines „Katalog 2.0“ für die eigene Bibliothek, sich an der Entwicklung von VuFind zu beteiligen – aber man sollte natürlich auch nicht nur auf ein Pferd setzen. In jedem Fall ist es spannend zu sehen, wohin sich der Katalog in Zukunft entwickeln wird.
So called „best“ ECDL paper ignores tagging
15. September 2008 um 13:39 4 KommentareThe first normal talk at the ECDL2008 was about „Improving Placeholders in Digital Documents“ by George Buchanan and Jennifer Pearson. Placeholders (also known as bookmarks) in physical form are common and easy to use: you just put a peace of paper (or similar flat thing) inside a book, and optionally add notes on it. Bookmarks in the digital world are known but have low usability. A bookmark in a browser is just a plain link without additional information (color, notes, etc.), it only points to a webpage instead of specific parts of the content and it does not show up if you open the object that had been bookmarked. Moreover there is other content you may want to bookmark, for instance PDF files.
Buchanan and Pearson identified current uses of placeholders by user studies (interviews with a dozen of researchers) and created a demo interface for bookmarking PDFs. The talk was nice but I really wonder why it was selected as best paper. Especially the lack of referencing Social Tagging (Brewster Kahle brought it up in a question after the talk) would have been a clear reason for rejection if I was the reviewer! Social Tagging and Social Bookmarking has limitations – but it is much more than normal digital bookmarks and there are several tools to support tagging the files on your own hard disk. You should better try enhance tagging tools so tagging becomes more like annotating documents with placeholders instead of asking people to use artificial bookmarking tools. I hope the next talks will be better in scientific and practical relevance. Maybe the fact that Buchanan also got the best paper award last year (while beeing in the ECDL programm commitee) has influenced the decision? One more argument for open review.
Anyway: as long as there are no good interfaces to easily read and annotate documents, people will prefer paper notes for good reason. Give people a working e-paper-device with high resolution, long-lasting battery, touchscreen and the possibility to share documents without technical barriers like DRM and we can create a collaborative workspace for bookmarking and annotating documents; or as I already called it 2005 in the article „Mehr als Marginalien – das E-Book als gemeinsamer Zettelkasten“ in the German library science e-journal „LIBREAS“: a common file-card box.
Veranstaltungen 2008/2009
9. September 2008 um 15:52 1 KommentarMorgen und übermorgen findet in Berlin die jährliche Verbundkonferenz des GBV statt (siehe voriger Blogbeitrag). Ob es wohl an der Stabi WLAN geben wird? Anschließend fahre ich weiter zur European Conference on Digital Libraries (ECDL), unter Anderem um dort mit einem Poster „SeeAlso“ vorzustellen (die PDFs werden grade bei E-LIS hochgeladen). Danach geht es wieder zurück nach Berlin, wo vom 22.-26. die Dublin Core Conference stattfindet. Wikimedia Deutschland veranstaltet im Rahmen der DC2008 am Freitag nachmittag einen Workshop zu User Generated Metadata zu dem herzlich eingeladen wird! Ab Oktober wird es dann hoffentlich etwas ruhiger – abgesehen von der Frankfurter Buchmesse (15.-19.10.) in dessen Rahmen die DGI-Online-Tagung stattfindet. Wer mehr als die (hoffentlich) bekannte Bibliotheks-und-Informations-Soße kosten möchte, findet weitere themenverwandte Veranstaltungen wie zum Beispiel den Workshop Lernen-Wissen-Adaption (LWA 2008) am 6.-8.10. in Würzburg.
Nächstes Jahr gibt es dann den Bibliothekstag 2009 in Erfurt (2.6.-5.6.). Bis zum 19. Oktober können Abstracts für Vorträge eingereicht werden. Etwas früher, wissenschaftlicher und internationaler ist die Bielefeld Conference vom 3. bis 5. Februar 2009 und sicherlich kommt im Laufe des Jahres noch die eine oder andere interessante Bibliotheks-Veranstaltung hinzu.
Vier Jahre Wikipedia-Portal Bibliothek, Information, Dokumentation
9. September 2008 um 00:45 2 KommentareDas Wikipedia-Portal „Bibliothek, Information, Dokumentation“ wurde vor etwa vier Jahren ins Leben gerufen und mit einer Pressemitteilung der Fachöffentlichkeit bekannt gemacht, um Artikel aus dem Themenbereich der Bibliotheks- und Informationswissenschaft in der deutschsprachigen Wikipedia zu fördern und zu strukturieren. Nach einer Überarbeitung des Portals vor zwei Jahren war nun wieder einmal Zeit aufzuräumen und zu renovieren.
Das bisherige Layout (siehe Screenshot rechts) war etwas überfrachtet. Die zugehörige Redaktion BID ist momentan eher sporadisch aktiv – aber das kann sich ja jederzeit wieder ändern, denn jeder kann sich an Wikipedia beteiligen! Inzwischen sind eine Menge von Artikeln hinzugekommen, so dass – bis auf wenige Ausnahmen – zu den wesentlichen Begriffen aus dem BID-Bereich grundlegende Artikel existieren. Die Qualität ist jedoch sehr unterschiedlich – was um so bedauerlicher ist, da inzwischen Wikipedia als Standard-Nachschlagewerk genutzt von wird. Wenn ihr euch also in Zukunft gerade mit einem Thema beschäftigt – sei es für eine Hausarbeit, einen Artikel, Vortrag oder die eigene Fortbildung – schaut auch mal, ob es einen entsprechenden Wikipedia-Artikel gibt und ob dort grobe Fehler oder Lücken vorkommen. Zumindest einen Kommentar oder eine Frage auf der Diskussionsseite des Artikels kann jeder (auch ohne Anmeldung) hinterlassen. Und wer sich etwas mehr Zeit nimmt, um Artikel direkt zu verbessern, lernt selber am Meisten.
Was ist das Besondere an SOPAC 2.0?
7. September 2008 um 23:36 2 KommentareDass ein Katalog keine monolithische Black-Box ist, die ihre Aufgaben in einer Form erfüllt (nach Hallers „Katalogkunde“ sind die Aufgaben eines Katalogs 1. Bestandserschließung, 2. Vermittlung der Literatur, 3. Versorgung des Ausleihsystems, 4. Nachweis des Bestandes/Inventarisierung und 5. bibliothekarisches Arbeitsinstrument), zeigt John Blyberg mit der neuen Katalogoberfläche der Darien Library. Wie bei Scriblio, das auf WordPress aufbaut, wurde für den Katalog ein Content-Management-System verwendet; in diesem Fall ist es Drupal, worauf aufbauend Blyberg „SOPAC 2.0“ entwicklelt hat. Kurz auf den Punkt gebracht: OPAC+WordPress=Scriblio, OPAC+Drupal=SOPAC 2.0.
Während mich die Oberfläche ehrlich gesagt nicht so vom Hocker reißt – trotz Tagging, Bewertungen, persönlichen Listen und all diesem richtigen 2.0-Kram – bin ich Blyberg dafür dankbar, die Systemarchitektur dokumentiert zu haben:
SOPAC greift auf der einen Seite auf das „Integrated Library System“ (ILS) und auf der anderen Seite auf eine Datenbank von nutzergenerierten Inhalten zu. Beide Zugrife sind durch eine PHP-Bibliothek gekapselt („Locum“ bzw. „Insurge“), so dass im Idealfall das ILS und die Datenbank mit Listen, Kommentaren etc. ausgetauscht werden können. Da ich mir Locum und Insurge bisher nicht angesehen habe, kann ich nicht beurteilen, wie weit diese Serviceorientierte Architektur hält, was sie verspricht – wie es sich gehört wird SOPAC als Freie Software (GPLv3) veröffentlicht werden, danach können wir sehen, wie gut die in Deutschland verbreiteten Bibliothekssysteme damit angesteuert werden können – der Teufel steckt sicherlich im Detail.
In jedem Fall zeigt SOPAC 2.0 einmal mehr, dass es den einen Katalog in Zukunft nicht mehr geben wird, sondern eine Reihe von Diensten, die je nach Aufgabe miteinander kombiniert werden können. [via Infobib]
Internet richtig lesen
4. September 2008 um 01:01 5 KommentareIm Vergleich zu dem ganzen Trara, welches darum gemacht wird, ist Googles Browser Chrome eigentlich ziemlich unbedeutend – für das Internet ein weiterer kleiner Schritt vom Betriebssystem zum Web, für Google ein respektabler Schachzug, für selbstbestimmte Nutzer so nicht hinnehmbar und für freie Browser wie Firefox hoffentlich ein produktiver Denkanstoß. Bedenklicher finde ich, dass auch die Mozilla Foundation zu einem Großteil von Google abhängig ist (ob der Vertrag tatsächlich im November ausläuft, habe ich nicht überprüft). Letztendlich kommt man aber ohnehin nicht darum herum, sich mit der Funktionsweise und den Einstellungen seines Browsers zu beschäftigen, um beispielsweise unnötige Werbung loszuwerden.
Zum Verständnis hilft unter anderem der mit dem Browser veröffentlicht Comic von Scott McCloud. Wie McClound darin zahlreiche Softwareentwickler verewigt und dabei so komplexe Themen wie Prozesse und Threads, Softwareentwicklung, Automatische Tests, Virtuelle Maschinen und Garbage Collection, Autocompletion, Sandboxen, Phishing, Open Source u.v.a.m. behandelt, ist schon ziemlich genial. Einige Hintergründe zum Chrome-Comic-Projekt gibt es auf McClouds Webseite. Wenn die hinter Chrome stehenden Techniken nun noch irgendwie mit Firefox-Extensions verheiratet werden könnten, wäre Chrome tatsächlich eine großen Bereicherung.
Denjenigen, die bisher weder das eine noch das andere ausprobiert haben, empfehle ich sich statt den Chrome-Browser lieber McClouds Buch „Comics richtig lesen“ und andere Comics vorzunehmen. Empfehlungen gibt es beispielsweise bei graphic-novel.info.
P.S: Falls Bibliotheken meinen, dass ihre Angebote zu komplex seien als dass bibliothekarische Webangebote selbsterklärend sein könnten – wie wäre es da mal mit einem ähnlichen Comic statt Nutzerschulungen?
Neue Entwicklungen im GBV zur Öffnung der Kataloge
3. September 2008 um 15:44 3 KommentareIch weiß nicht genau was mit mir los ist, dass ich den Vortrag „Bibliographien für alle – Neue Entwicklungen zur Öffnung der Kataloge“ bereits eine Woche vor der GBV-Verbundkonferenz fertig habe – jedenfalls sind die Folien bei Slideshare. Wer sich also lieber Lambert anschauen möchte, wie er von „Erschließung 2013: Visionen und mögliche Entwicklungen“ spricht, muss nichts verpassen. 😉
Im Vortrag werde ich darüber sprechen, dass Bibliothekskataloge sowohl auf der Eingabeseite (Katalogisierung) als auch auf der Ausgabeseite (Präsentation und Export) offener werden müssen. An der Verbundzentrale des GBV werden dazu derzeit verschiedene Schnittstellen umgesetzt und dokumentiert. Die in Entwicklung befindlichen Schnittstellen zum Anlegen und Bearbeiten von Katalogeinträgen werden zunächst an einer eigenen Datenbank getestet, die den Namen „Perlis“ (für „Persönliche Listen“) trägt. Auf Perlis aufbauend können verschiedene Anwendungen wie Social Cataloging, Semesterapparate, vereinfachte Webkatalogisierung, automatische Katalogisierung etc. erstellt werden. Wer sich mit SOAP und PICA+ auskennt, könnte ab Herbst mit der anfangen, wer weniger selber entwickeln möchte, sondern mehr fertige Applikationen mit schönem Benutzerinterface benötigt, muss sich noch etwas länger gedulden.
P.S: Der aktuelle Stand der Entwicklung steht unter Collection Webservices (CWS) im GBV-Wiki.
Inetbib-Ableger für Werbung und Ankündigungen
25. August 2008 um 23:34 Keine KommentareMichael Schaarwächter, Gründer und Hüter der deutschsprachigen Bibliotheks-Mailingliste INETBIB hat mit Inetbib-k am 12. August einen ein Weblog-Ableger ins Leben gerufen, auf dem bibliothekarische Produktneuigkeiten und Veranstaltungstermine veröffentlicht werden können. Das Konzept von Inetbib-K sieht vor, dass dort auch kommerzielle Informationen veröffentlicht werden können, die auf der Mailingliste als Werbung unerwünscht sind. Allerdings müssen die Beiträge per Mail an Herr Schaarwächter geschickt werden, der dann ggf. aussiebt und kürzt (siehe Ankündigung auf INETBIB).
Die Idee, Nachrichten per E-Mails einzusammeln und redaktionell ausgesucht in einem Blog zu veröffentlichen, der zu einer Mailingliste gehört, klingt vielleicht ein wenig komisch – doch nicht alle Firmen, Organisationen und Veranstalter haben ein eigenes Weblog. Gut ist auch, dass die Beiträge als Hinweise auf Produkte, Dienstleistungen, Veranstaltungen etc. deutlich sind anstatt dass man dauernd auf versteckte Werbung stößt, wie in Zeitschriften für Bibliothek und Dokumentation leider nicht unüblich (als elektronisches Analogon einer Zeitschriftenrubrik verstehe ich Inetbib-K am ehesten).
Hilfreich wäre noch ein aggregierter Feed oder „Planet“ (siehe Planet Netbib) mit Postings der Hersteller von Bibliothekssoftware und anderen bibliotheksrelevanten Firmen – zumindest die, die schon News-Alerts haben und damit nicht auch noch Mails an Inetbib-k schicken müssen. [via Infobib]
IndieBound – eine Initiative unabhängiger Buchhändler
13. August 2008 um 01:10 1 KommentarBeim Eintragen meines Lieblingsbuchladens in LibraryThing Lokal ist mir aufgefallen, dass man dort nicht nur eintragen kann, ob WLAN, Speisen und Getränke vorhanden sind, sondern auch, ob es sich um einen „IndieBound store“ handelt. IndieBound ist eine Initiative der unabhängigen Buchhändler in den USA, die 1999 unter dem Namen BookSense gegründet wurde. Falsch verstanden hat es mal wieder der Börsenverein des deutschen Buchhandels – als Lobbyist der großen Verlage und Buchhandelsketten gehört Blindheit auf dem Linken Auge schließlich mit zu seinen Aufgaben. LibraryThing dagegen zeigt mit der Unterstützung von IndieBound zumindest, dass es Tim Spalding nicht vorrangig darum geht Geld zu machen, sondern tatsächlich um die Sache. Bleibt nur zu hoffen, dass das so bleiben wird; durch den Kauf von Abebooks besitzt Amazon nämlich inzwischen eine Beteiligung an LibraryThing.
In Deutschland wurde erst im März 2006 die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhändler (AUB) gegründet (Siehe Bücherwiki). im Gegensatz zu IndieBound wendet sich die AUB jedoch als strategischer Interessenverband nicht an die eigenen Kunden sondern an Verlage und an den Börsenverein. Dass Folkert Roggenkamp, einer der Initiatoren der AUB, die von ihm geführte, seit 1893 in Familienbesitz befindliche Buchhandlung an einen Filialisten verkauft hat, passt da gut ins Bild. Wo nur von „Konditionenverbesserungen“ und „Marktpotenzial ausschöpfen“ die Rede ist, kann dem Kapitalismus gleich das Feld überlassen werden – so erkämpft und erhält man sich keine Unabhängigkeit. Man vergleiche nur mal die „Gütersloher Erklärung“ mit der IndieBound-Erklärung:
My mission is to band together with like-minded folks across the country to celebrate our independent natures, our free-thinking retailers and our unique communities.
Auf der Seite von IndieBound ist auch nicht einfach von „independent“ sondern von „independently-owned“ die Rede. Nur wenn ein Buchladen denjenigen gehört, die ihn betreiben, besteht eine Chance, dass Bücher etwas anderes sind als eine beliebige Handelsware. In Deutschland haben deshalb so genannte (links-)alternative Buchläden Tradition.* Die unabhängigen Buchhändler von IndieBound sind dagegen im Kontext von Initiativen wie der American Independent Business Alliance (AMIBA) und der Business Alliance for Local Living Economies (BALLE) zu sehen.
* Einen Zusammenschluss alternativer Buchläden konnte ich – abgesehen von vier schwulen Buchläden – bislang nicht finden. Wahrscheinlich könnten sich die meisten sowieso nicht einigen, geschweige denn, sich sinnvollerweise mit den „normalen“, unabhängigen Buchhandlungen zusammenzutun.
Kombination von Weblog, Kalender und Literaturverzeichnis?
6. August 2008 um 20:20 4 KommentareWordPress eignet sich gut als einfaches Content Management System (CMS), da neue Beiträge einfach erstellt und kommentiert werden können. Mit zahlreichen Plugins und Anknüpfungspunkten lässt es sich zu Webanwendungen „aufbohren“, die über einfache Weblogs hinausgehen.
Momentan überlege ich für die Webseite einer Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, wie man am besten Weblog, Kalender und Literaturverzeichnis kombinieren könnte. Bislang gibt es für jede Veranstaltung einen eigenen Beitrag. Das Datum des Beitrags ist aber nicht das Datum der Veranstaltung, sondern das Veröffentlichungsdatum des Beitrags. Irgendwie müssten die einzelnen Beiträge aber auch noch in einem Veranstaltungskalender auftauchen; man könnte sie zum Beispiel zusätzlich bei Venteria oder bei LibraryThing local eintragen und die Daten von dort wiederum im Blog einbinden – was zumindest etwas umständlich klingt.
Zu jeder Veranstaltung gibt es passende Literatur, die natürlich auch irgendwie erschlossen sein sollte. Eine Möglichkeit wäre, für jedes Werk einen eigenen Blogeintrag zu erstellen, so wie es in Scriblio der Fall ist (übrigens auch mit Verfügbarkeitsstatus). Ein Vorteil dabei ist, dass zur Verschlagwortung von Veranstaltungen wie für Literatur die gleichen Tags für verwendet werden können. Die andere Möglichkeit wäre, eine Social Cataloging-Anwendung wie BibSonomy oder LibraryThing zu nutzen. Die Literatur wird also in einer eigenen Webanwendung verwaltet und muss irgendwie per Plugin in WordPress eingebunden werden. Für BibSonomy gibt es dieses WordPress-Plugin (sowie die Möglichkeit eines HTML-Export, der per JabRef-Filter angepasst werden kann) und für LibraryThing einen Widget-Generator. Leider lassen sich bei dieser Lösung Veranstaltungen und Literatur nicht gemeinsam erschließen und recherchieren. Bei der Vergabe von und dem Browsing über Tags ist jede Anwendung (Blog, Kalender, Literaturverwaltung) noch eine Insel. Wünschenswert wäre ein gemeinsames Tagging-Vokabular über mehrere Anwendungen – das wäre dann ein einfacher Fall von Semantischem Tagging … und wahrscheinlich erst etwas für 2009 😉
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