Kapstadt Open Education Declaration

9. Februar 2008 um 17:19 Keine Kommentare

Die Ende Januar veröffentlichte Kapstadt Open Education Declaration fordert mit staatlichen Geldern geförderte Unterrichtsmaterialien frei verfügbar zu machen. Sehr erfreulich, wie immer mehr Organisationen einsehen, dass Informationen frei sein sollen. Als nächster Schritt sollten frei zugängliche Werke (Open Access) auch frei weiternutzbar sein (Open Content) wie in Wikipedia – anstatt sich mit Anachronismen und Irrwegen wie Kopierschutz und eingeschränkter Nutzung herumzuschlagen, können wir uns dann den wichtigen Themen widmen: welche Informationen sind wie verlässlich? Wann ist welches Wissen für wen relevant? Wie sieht gute Lehre aus? Entgegen gegensätzlicher Behauptungen sind Vertreter der dem Untergang geweihten Verwertungsindustrie nämlich nicht Garanten für Qualität. [via Jürgen Lübeck, der in seinem Blogbeitrag weitere Quellen für frei zugängliche Lehrmaterialien aufführt]

Informatik ist cool, mit oder ohne Wettbewerbe!

30. Januar 2008 um 01:31 Keine Kommentare

Der Chiphersteller Intel und die Hannover Leibniz-Universität wollen mit dem gestern beworbenen Intel®-Leibniz-Challenge (was für ein beknackter Name) dem „Fachkräftemangel in den Ingenieurswissenschaften“ entgegentreten und das „Informatikstudium cool machen“ [via heise]. Der Schülerwettbewerb hieß letztes Jahr noch „1. Wettbewerb Leibniz Challenge unterstützt von Intel“ (nicht weniger beknackter Name). Die Unterstützung liest sich dann in der ersten der Aufgabe der ersten Runde (PDF) so:

Ein moderner Computer besteht aus vielen unterschiedlichen Komponenten. Die Kern-Komponente des Computers (das „Gehirn“) ist der Prozessor, wie z.B. der Core 2â„¢ Duo, der von Intel als weltgrößtem Hersteller von Halbleiterbauelementen entwickelt wurde […]

Der Rest der Aufgaben wird dann aber besser und ganz zum Schluss gibt es neue Laptops und 30.000€ für die Schule. Mal im Ernst: Informatik ist cool. Vom Schüler bis zum Rentner kann ich jedem mit etwas Spaß an Knobeleien empfehlen, es statt Sudoku mal mit Informatik – Rätseln zu versuchen. Etwa 1 0 0 0 mal cooler (und ein wenig anspruchsvoller) als der „Challenge“ ist allerdings der Bundeswettbewerb Informatik (BWINF, siehe Wikipedia), der nächsten September in die 28. Runde geht. Dort und nirgendwo anders habe ich mit QBasic und Borland Turbo C++ unter MS-DOS 5.0 programmieren gelernt – das Studium war danach kein wirkliches Problem mehr. Leider habe ich es nie in die Endrunde der besten 30 geschafft, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Wem der BWINF zu aufwändig ist, der sollte sich mal den etwas jüngeren Onlinewettbewerb Informatik anschauen. Das wichtigste Werkzeug zur Lösung sind übrigens Papier und Stift!

FH- und Universitäts-Master gleichgestellt

14. Dezember 2007 um 14:26 7 Kommentare

Wie die Konferenz der informatorischen und bibliothekarischen Ausbildungseinrichtungen (KIBA) und die Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken in NRW mitteilen, hat die Kultusministerkonferenz bereits im September entschieden, Masterabschlüsse an Fachhochschulen den Masterabschlüsse an Universitäten als Voraussetzung für eine höhere Laufbahn im öffentlichen Dienst gleichzustellen. Na sowas, war das nicht sowieso so gedacht? Eigentlich sollten FH und Uni doch mit dem Umstieg auf Bachelor und Master von den Abschlüssen gleichwertig sein – der Vorteil an einer Uni ist nur, dass man besser über den Tellerrand schauen kann, aber das hängt von jedem Studenten selber ab. Jedenfall bekommt soweit ich es verstanden habe, nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Zukunft jemand mit Bachelor-Abschluss Entgeltgruppe E9 bis E12 und jemand mit Master E13 bis E15. Wie es bei Beamten aussieht, habe ich nicht verstanden (ersetzt ein Master-Abschluss ein Referendariat?), aber der Beamtenstatus gehört in Bibliotheken ja sowieso abgeschafft.

An welchen Unis und Fachhochschulen in Deutschland entsprechende Master für den Bibliotheks- und Informationsbereich angeboten werden, geht aus einer Tabelle in der aktuellen Ausgabe von Buch und Bibliothek hervor. Welcher Abschluss tatsächlich sinnvoll und hilfreich ist, lässt sich daraus eher nicht ablesen, das hängt eher von den jeweiligen Studienordnungen und Dozenten ab. Wie wäre es mit einem Bachelor im Bibliothekswesen und einem Master in Informatik (oder umgekehrt)?