Informationsarchitektur
6. Juni 2007 um 17:27 3 KommentareÜber den CfP auf die zweite deutsche Konferenz für Informationsarchitektur (am 9. und 10. November 2007 in Stuttgart) bin ich auf die Community der „Informationsarchitekten“ (IA) gestoßen, deren Interessensgebiet sich stark mit der Wissensordnung und Informationsvisualisierungüberschneidet und. In Berlin treffen sie sich zum Cocktailschlürfen (die einen nennen Unconference, die anderen schlicht Stammtisch), die Europäische Konferenz EuroIA ist das nächste mal am 21./22. September in Barcelona, gleich danach die Oz-IA in Sydney und IASummit wurde im März von der ASIS&T veranstaltet. Ich hoffe sehr, dass die informationswissenschaftliche Wissensorganisation und die eher aus dem Design stammende Informationsarchitektur sich gegenseitig befruchten, anstatt aneinander vorbei zu werkeln. Dem Hot Strudel-Weblog, dem ich diese Informationen entnommen habe, verdanke ich auch den Hinweis auf den schönen Taxonomy-Song aus Lifetime-Oratorium.
Wikipedia-Verlinkung und Artikelstruktur als Mindmap
6. Juni 2007 um 12:22 Keine KommentareAls Such- und Navigationshilfe für Wikipedia wird momentan Wikimindmap in diversen Blogs angepriesen. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, ist das Programm zur Darstellung der Wikipedia-Verlinkung und Artikelstruktur als Mindmap möglicherweise praktisch – so gut wie das leider nur für Mac verfügbare Pathway (siehe screenshot) ist es aber nicht und zum Suchen in Wikipedia sind Suchmaschinen wie Exalead, WikiSeek und Web.de besser geeignet. Noch besser lässt sich Wikipedia übrigens nutzen, indem man anstatt wild herumzuklicken und zu browsen, mal Artikel aufmerksam Satz für Satz liest, versucht die Aussagen vollständig zu verstehen und danach unklare, unvollständige oder unverständliche Stellen selber ergänzt, verbessert und/oder zusammenfasst. Da bleibt einiges mehr hängen als beim passiven Wikipedia-Genuss. [via Nordenham u.A.]
Gabriele Beger in der Bahn über Papierzerfall
5. Juni 2007 um 20:32 Keine KommentareIn der Juni-Ausgabe der Bahn-Werbepostille mobil lächelt den Leser auf Seite 14 Gabriele Beger, Vorzeigedame des deutschen Bibliothekswesens (und meine ehemalige Lieblingsdozentin an der HU Berlin) entgegen. Eine zerfallende Zeitung in den Händen, erklärt sie im Kurzinterview das Problem des Säurefraß für (hier speziell Hamburgische) Bibliotheksbestände und wirbt für die Aktion „Hamburg ohne Worte„, in der Bürger Bücher retten können. Zudem gibt sie als Vorteil der Digitalisierung „vollig neue Nutzungsmöglichkeiten […] durch die Verknüpfung von Daten“ an. Angesichts der Reichweite von mobil (nicht nur in Kilometern sondern in Lesern) gelungene Öffentlichkeitsarbeit. Gratulation!
Kurze Wiki-Einführung als Video
5. Juni 2007 um 02:11 Keine KommentareIm kurzen Video Wikis in Plain English wird erklärt, was ein Wiki ist und wozu es gut ist. Den Film gibt es auch mit deutschen Untertiteln. Leider wird die Funktion der Versionsgeschichte nicht erwähnt, ansonsten super. Für RSS gibt es auch einen Film. [via Stefan Kühn über wikide-l]
Freie Geoinformationen in Wikipedia und OpenStreetMap
2. Juni 2007 um 15:11 3 KommentareAuf dem LinuxTag Berlin habe ich mich nach seinem Vortrag mit Ralf Zimmermann von OpenStreetMap (siehe Wikipedia-Artikel) unterhalten. Ziel des OpenStreetMap-Projekts ist es, gemeinsam eine „Freie Karte der Welt“ zu erstellen. Dazu sind seit 2004 mehr als 6500 Freiwillige mit GPS-Geräten unterwegs und kartieren die Erde.
Im Gegensatz zu kommerziellen Karten wie Google Maps sind die Daten von OpenStreetMap unter CC-BY-SA frei verwendbar. OpenStreetMap ist damit eine ideale Ergänzung zu Wikipedia, wo ebenfalls schon seit einiger Zeit Geodaten gesammelt werden (siehe WikiProjekt Georeferenzierung). Allerdings ist die MediaWiki-Software eher für Texte als für Geodaten angelegt, so dass die Möglichkeiten begrenzt sind – so können praktisch nur Punktkoordinaten gesammelt werden, während OpenStreetMaps erfolgreich Straßen, Flüsse, Küstenlinien etc. als Vektordaten bereitstellt.
In der englischsprachigen Ausgabe haben sich schon einige Wikipedianer mit Interesse an OpenStreetMap zusammengetan. In der deutschsprachigen Wikipedia gibt es zwar auch viele gute Geoprojekte wie beispielsweise der WikiMiniAtlas; durch eine Zusammenarbeit mit OpenStreetMap könnte die Qualität freier Geoinformationen allerdings deutlich verbessert und Doppelarbeit vermieden werden. Die Verbindung von Wikipedia und OpenStreetMaps sollte dabei durch Identifier statt auf Basis von Koordinaten geschehen: Jeder Wikipedia-Artikel mit geographischem Bezug kann so eindeutig mit dem entsprechenden Vektorobjekt in OpenStreetMap verbunden werden.
Ein Problem für die Zusammenarbeit ist leider die Inkompatibilität der GFDL-Lizenz der Wikipedia mit CC-BY-SA. Aus Urheberrechts- und Qualitätsgründen dürfen in OpenStreetMaps nur selbst-überprüfte Daten aufgenommen werden, das kopieren aus anderen Karten oder Wikipedia ist deshalb tabu. Hier lassen sich aber sicherlich Wege finden, z.B. indem Wikipedia-Autoren die von ihnen gesammelten Geokoordinaten unter CC-BY-SA doppelt lizensieren oder gleich als Public Domain freistellen.
Ich werde mich jedenfalls erstmal nach einen GPS-Empfänger umsehen; neben der Sammlung freier Geodaten kann man damit zum Beispiel auch Geocaching (Schatzsuche/Wandern) betreiben und Confluenzen besuchen.
Update: In England und Wales gibt es seit August 2006 die OpenStreetMap Foundation. OpenStreetMap ist meiner Meinung nach etwas paranoid, was die Lizenzfrage betrifft – es gibt viele freie Quellen wie zum Beispiel Satellitenbilder, aus denen sich Karten erstellen ließen, aber auf Basis eines US-militärischen Navigationssystems (GPS) von Laien Karten zu erstellen, macht anscheinend mehr Spaß. Weitere Informationen zu Geoinformatik gibt es im GIS Wiki, das auch die GFDL verwendet.
Neueste Kommentare