Nature als Nationallizenz verfügbar

29. Mai 2008 um 17:14 2 Kommentare

Nature, die neben „Science“ renommierteste wissenschaftliche Fachzeitschrift, ist ab sofort im Rahmen der Nationallizenzen in den Jahrgängen von 1869-2007 für alle „in Deutschland wissenschaftlich Tätige“ kostenfrei verfügbar und kann hier recherchiert werden. Welche weiteren Zeitschriften und Datenbanken ebenfalls als Nationallizenz verfügbar sind, ist unter www.nationallizenzen.de einsehbar. Nach und nach werden auch die gesamten Metadaten gesammelt – siehe dazu die Datenbanken, die bei der VZG aufgelistet werden. Der Zugang sollte in allen Bibliotheken möglich sein, die Nature als Nationallizenz ausgewählt haben. Um auch vom eigenen Arbeitsplatz zugreifen zu können, muss man sich theoretisch per Shibbolethals als Nutzer einer Bibliothek ausweisen. Praktisch funktioniert das aber bislang nur für Einzelnutzer, das heisst Personen, die keine Bibliotheken nutzen oder nur Bibliotheken, die noch kein Shibboleth zur Authentifizierung im Rahmen der DFN-Föderation unterstützen. Hier kann man sich anmelden.

Beim Blättern in den alten Ausgaben ist mir aufgefallen, dass sich der Stil und die Anforderungen an wissenschaftliche Fachartikel mit der Zeit doch schon etwas gewandelt haben. Die kurzen Artikel aus dem 19. Jahrhundert erinnern mich teilweise eher an heutige Weblog-Beiträge! 😉

Evolutionstheorie in Sprache und Kultur

12. Oktober 2007 um 08:50 Keine Kommentare

Spiegel Online (SpOn) verwurschtelt eine ddp-Nachricht über Forschungsergebnisse zur Evolution der Sprache mittels mathematischer Modelle (die Halbwertzeit eines unregelmäßigen Verbs ist proportional zur Quadratwurzel seiner Verwendungshäufigkeit) – direkt weiterführende Literaturangaben (Quantifying the evolutionary dynamics of language DOI 10.1038/nature06137) und Verweise sind dort leider Mangelware. Die gibt’s unter Anderem bei scienceticker.info, dort wird allerdings nur auf Erez Lieberman und nicht auf die ebenfalls im SpOn-Artikel erwähnte Arbeit von Mark Pagel (Frequency of word-use predicts rates of lexical evolution throughout Indo-European history DOI 10.1038/nature06176)) eingegangen. Die Nature-Ausgabe enthält außerdem eine kurze Einführung. Beide Forscher wenden Methoden der Bioinformatik an, um kulturelle Phänomene zu untersuchen.

Beim Stöbern ist mir aufgefallen, dass Nature (siehe History of Nature) in der momentan stattfindenden Evolution der Wissenschaftskommunikation ziemlich gut dabei ist: Connotea, Nature Precedings, Nature Network, Nature Blogs, Nature Podcast, Second Nature etc. Es gibt aber auch noch einige Verbesserungsmöglichkeiten, so sind die verschiedenen Dienste bislang noch nicht ausreichend miteinander verknüpft.