Konkurrenz zu Normdaten mit dem Scopus Affiliation Identifier

30. April 2008 um 09:34 2 Kommentare

Wie medinfo berichtet (Details dort) hat Scopus nach dem Author identifier nun den Scopus Affiliation Identifier eingeführt. Damit baut Scopus praktisch eine eigene Normdatei für Körperschaftenh auf. In Deutschland ist dafür bislang die Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD) verbreitet, weitere Systeme existieren in anderen Ländern.

Ich sehe die Entwicklung von Normdaten ähnlich wie Patrick Danowski, der in seiten Vorträgen (The future importance of bibliographic data Sharing and control in Web 2.0, Sharing and control) auf die Bedeutung von freien Normdaten hingewiesen hat: Wenn Bibliotheken nicht endlich ihre Normdaten aktiv und kompetent für die Nutzung im Web anbieten, machen es andere und die bibliothekarischen Normdaten versinken in der Bedeutungslosigkeit. Das Zeitfenster, in dem andere Akteure dazu gebracht werden können, die bibliothekarischen Normdaten weiterzunutzen, schließt sich langsam – wenn es zu spät ist, werden Bibliotheken den anderen herlaufen müssen anstatt umgekehrt. Das Potential für Bibliotheken, sich als relevanter Bestandteil des (Semantic) Web zu positionieren ist mit den bestehenden Normdaten da. Leider aber ist die Situation zu oft – wie beispielsweise neulich an der DNB – so, dass eine gute Idee in ihrer (technischen und organisatorischen) Umsetzung dem Stand der Entwicklung hinterherhinkt und langsam so sehr verkrustet, dass es irgendwann eben andere besser machen – und Bibliotheken damit stückweise überflüssig werden. 🙁