Wikisource im DFG-Viewer dank Schnittstellen

31. März 2008 um 14:52 3 Kommentare

Der DFG-Viewer ist eine relativ neue Webanwendung zur Anzeige von Digitalisaten. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt soll bei der Etablierung von Standards für Digitalisierungsprojekten helfen – und macht das dank Webservices und offener Standards schon recht gut.

Angestoßen von einem Hinweis auf die Sammlung Ponickau an der ULB Sachsen-Anhalt und eine anschließende Diskussion um die andauernden Verwirrungen bezüglich URI, URN, URL Identifikatoren und Lokatoren, habe ich mir den DFG-Viewer etwas näher angesehen. Die Darstellung sieht nicht ganz so cool aus, wie bei The Open Library, dafür gibt es offene Schnittstellen. Digitalisate können dem Viewer per OAI oder direkter URL im METS/MODS-Format übergeben werden. Die einzelnen Seiten eines digitalisierten Buches und dessen innere Struktur (Gliederung) lassen sich dann durchblättern. Eine Volltextsuche ist anscheinend noch nicht implementiert und es fehlt eine eigene Zoom-Funktion; bislang ist es nur möglich zwischen verschieden großen Auflösungen zu wechseln, falls diese vom Repository ausgeliefert werden.

Ein Exemplar des auf INETBIB als Beispiel genannten Buches mit der VD17-Nummer 32:623995L ist in Halle digitalisiert vorhanden. Die Metadaten des Digitalisates können per OAI in METS/MODS abgerufen werden. Ãœbergibt man nun dem DFG-Viewer die URL, kann das Digitalisat im DFG-Viewer betrachtet werden. Im Moment ist noch ein Schritt Handarbeit notwendig, da im DFG-Viewer ein falscher (?) OAI-Server für Halle eingetragen ist, aber grundsächtlich funktioniert das Mashup. 🙂

Statt spaßeshalber eine METS-Datei mit Pornobildchen zusammenzustellen, um sie im DFG-Viewer anzeigen zu lassen, habe ich mir ein zufälliges Digitalisat von Wikisource vorgenommen. In Wikisource gibt es für jedes Digitalisat eine Indexseite, auf der einige Metadaten und die Seiten der digitalisierten Vorlage aufgelistet sind. Aus dieser Seite kann eine METS/MODS-Datei erzeugt und an den DFG-Viewer geschickt werden. Zwei bis drei Stunden später steht ein einfaches Perl-Skript, dass aus der Index-Seite in Wikisource eine METS-Datei erzeugt. Und so sieht es im DFG-Viewer aus (Draufklicken=größere Ansicht):

Das ganze ist nur ein schnell gehackter Proof-of-concept. Eine stabile Verwendung der Metadaten aus Wikisource sollte aus einer OAI-Schnittstelle bestehen, die METS/MODS liefert (und MABXML für ZVDD). Falls jemand Interesse hat (Bachelor/Diplomarbeit, eigenes Projekt etc.), biete ich gerne meine Unterstützung an – umsetzen muss er es jedoch erstmal jemand anderes da ich nicht dauernd nur neue Projekte anfangen kann. 🙁

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