Hardware-Emulatoren im Browser
18. Mai 2011 um 00:48 1 KommentarFür die meisten Nerds war die Nachricht der letzten Tage wahrscheinlich, das Meister Fabrice Bellard einen x86-Emulator in Javascript geschrieben hat. Seine Demo bootet einen Linux-Kernel, inklusive C-Compiler, so dass er sich prinzipiell zum Bootstrapping von anderen Anwendungen verwendet werden kann. Vielleicht lässt sich auch mit MS-DOS und Turbo-C++ die Umgebung zum Laufen bekommen, mit ich mir Mitte der 1990er Programmieren beigebracht habe.
Der x86-Emulator ist jedoch nicht der einzige Emulator mit dem nicht einmal 20 Jahre alte Hardware in einem Browser-Tab simuliert werden kann. Hier einige Fundstücke:
- JSNES (Nintendo Entertaiment System)
- JSGB (GameBoy) – außerdem gibt es ein schönes Tutorial zur Entwicklung eines anderen GameBoy-Emulators
- GameBoy-Online (GameBoy Color)
- jsc64 (C64)
- JSSpeccy (Sinclair ZX Spectrum)
- Apple2JS (Apple II)
- CPCBox (Amstrad CPC)
Weitere verwandte Projekte sind unter Anderem JS/UIX (Unix in JavaScript), Emscripten (Crosscompiler zu JavaScript) und Emulatoren die als Java-Plugin im Browser laufen wie z.B. Virtual Apple ][. JavaScript hat jedoch den Vorteil, das nichts zusätzlich installiert werden muss und dass der Emulator in einer Sandbox läuft (wobei es sicher für jeden Browser JavaScript-Exploits gibt). Wirklich cool wäre ein Emulator für den NeXT auf dem Tim Berners-Lee den ersten Webbrowser entwickelte. Ich warte jetzt auf den ersten Emulator der in JavaScript eine virtuelle Maschine erzeugt, in der ein JavaScript-fähiger Browser läuft *g*
Mehr als Tauchcomputer: Computer Unterwasser
6. April 2009 um 12:34 2 KommentareWährend mit Notebooks und Netbooks Computer auf jeder Reise dabei sein können und man mit Smartphones selbst auf dem Klo twittern kann, sieht es unter Wasser noch eher düster aus. Abgesehen von Tauchcomputern mit begrenztem Funktionsumfang muss beim Tauchen auf Internet und GPS verzichtet werden. Alle die sich nun „was soll man auch unter Wasser mit einem Computer?“ fragen, brauchen ja nicht weiterzulesen, für die anderen hier die Ergebnisse einer kurzen Recherche zum Thema Tauchen und Computer:
Grundsätzlich vollzieht sich die Entwicklung wie anderswo: Nach ersten Anwendungen im militärischen Bereich und in der Forschung werden technische Entwicklungen auch von Privatleuten genutzt und weiterentwickelt. Die neueste Entwicklung ist Augmented Reality im Unterwasser-Einsatz: Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik hat dazu gerade einen Prototypen vorgestellt. Beim Tauchen ist man praktisch schwerelos, weshalb die Simulation unter Wasser auch zum Standardtrainung von Astronauten gehört (um als Scuba-Diver ein Gefühl dafür zu bekommen, sollte man sehr gut austariert sein und dann mal seine Flossen ausziehen). Mit Augmented Reality sind daher Virtual Reality-Anwendungen denkbar, die nicht nur auf Stehen oder Sitzen beschränkt sind.
Tauchmasken wie die Oceanic Datamask HUD blenden bereits im Sichtfeld wichtige Informationen ein. Sehr interessant ist der Tauchcomputer von HeinrichsWeikamp: Die Software ist Open Source, kann selber angepasst und weiterentwickelt werden und es ist möglich, weitere Sensoren anzuschließen – hier ein Testbericht.
Das anscheinend am weitesten fortgeschrittene Gerät ist oder war der WetPC bzw. sein Nachfolger SeaPC – die Computer wurden vor einigen Jahren als Prototyp in Australien entwickelt – der aktuelle Stand des Projekt ist mir etwas unklar. Ich denke, dass auch mit dem zunehmenden Einsatz von Rebreathern wie dem INSPIRATION und dem Camelion Computer unter Wasser häufiger werden. Momentan steckt die Entwicklung aber eher noch in den Anfängen.
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