Inetbib-Ableger für Werbung und Ankündigungen

25. August 2008 um 23:34 Keine Kommentare

Michael Schaarwächter, Gründer und Hüter der deutschsprachigen Bibliotheks-Mailingliste INETBIB hat mit Inetbib-k am 12. August einen ein Weblog-Ableger ins Leben gerufen, auf dem bibliothekarische Produktneuigkeiten und Veranstaltungstermine veröffentlicht werden können. Das Konzept von Inetbib-K sieht vor, dass dort auch kommerzielle Informationen veröffentlicht werden können, die auf der Mailingliste als Werbung unerwünscht sind. Allerdings müssen die Beiträge per Mail an Herr Schaarwächter geschickt werden, der dann ggf. aussiebt und kürzt (siehe Ankündigung auf INETBIB).

Die Idee, Nachrichten per E-Mails einzusammeln und redaktionell ausgesucht in einem Blog zu veröffentlichen, der zu einer Mailingliste gehört, klingt vielleicht ein wenig komisch – doch nicht alle Firmen, Organisationen und Veranstalter haben ein eigenes Weblog. Gut ist auch, dass die Beiträge als Hinweise auf Produkte, Dienstleistungen, Veranstaltungen etc. deutlich sind anstatt dass man dauernd auf versteckte Werbung stößt, wie in Zeitschriften für Bibliothek und Dokumentation leider nicht unüblich (als elektronisches Analogon einer Zeitschriftenrubrik verstehe ich Inetbib-K am ehesten).

Hilfreich wäre noch ein aggregierter Feed oder „Planet“ (siehe Planet Netbib) mit Postings der Hersteller von Bibliothekssoftware und anderen bibliotheksrelevanten Firmen – zumindest die, die schon News-Alerts haben und damit nicht auch noch Mails an Inetbib-k schicken müssen. [via Infobib]

IndieBound – eine Initiative unabhängiger Buchhändler

13. August 2008 um 01:10 1 Kommentar

Beim Eintragen meines Lieblingsbuchladens in LibraryThing Lokal ist mir aufgefallen, dass man dort nicht nur eintragen kann, ob WLAN, Speisen und Getränke vorhanden sind, sondern auch, ob es sich um einen „IndieBound store“ handelt. IndieBound ist eine Initiative der unabhängigen Buchhändler in den USA, die 1999 unter dem Namen BookSense gegründet wurde. Falsch verstanden hat es mal wieder der Börsenverein des deutschen Buchhandels – als Lobbyist der großen Verlage und Buchhandelsketten gehört Blindheit auf dem Linken Auge schließlich mit zu seinen Aufgaben. LibraryThing dagegen zeigt mit der Unterstützung von IndieBound zumindest, dass es Tim Spalding nicht vorrangig darum geht Geld zu machen, sondern tatsächlich um die Sache. Bleibt nur zu hoffen, dass das so bleiben wird; durch den Kauf von Abebooks besitzt Amazon nämlich inzwischen eine Beteiligung an LibraryThing.

In Deutschland wurde erst im März 2006 die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Buchhändler (AUB) gegründet (Siehe Bücherwiki). im Gegensatz zu IndieBound wendet sich die AUB jedoch als strategischer Interessenverband nicht an die eigenen Kunden sondern an Verlage und an den Börsenverein. Dass Folkert Roggenkamp, einer der Initiatoren der AUB, die von ihm geführte, seit 1893 in Familienbesitz befindliche Buchhandlung an einen Filialisten verkauft hat, passt da gut ins Bild. Wo nur von „Konditionenverbesserungen“ und „Marktpotenzial ausschöpfen“ die Rede ist, kann dem Kapitalismus gleich das Feld überlassen werden – so erkämpft und erhält man sich keine Unabhängigkeit. Man vergleiche nur mal die „Gütersloher Erklärung“ mit der IndieBound-Erklärung:

My mission is to band together with like-minded folks across the country to celebrate our independent natures, our free-thinking retailers and our unique communities.

Auf der Seite von IndieBound ist auch nicht einfach von „independent“ sondern von „independently-owned“ die Rede. Nur wenn ein Buchladen denjenigen gehört, die ihn betreiben, besteht eine Chance, dass Bücher etwas anderes sind als eine beliebige Handelsware. In Deutschland haben deshalb so genannte (links-)alternative Buchläden Tradition.* Die unabhängigen Buchhändler von IndieBound sind dagegen im Kontext von Initiativen wie der American Independent Business Alliance (AMIBA) und der Business Alliance for Local Living Economies (BALLE) zu sehen.

* Einen Zusammenschluss alternativer Buchläden konnte ich – abgesehen von vier schwulen Buchläden – bislang nicht finden. Wahrscheinlich könnten sich die meisten sowieso nicht einigen, geschweige denn, sich sinnvollerweise mit den „normalen“, unabhängigen Buchhandlungen zusammenzutun.

Kombination von Weblog, Kalender und Literaturverzeichnis?

6. August 2008 um 20:20 4 Kommentare

WordPress eignet sich gut als einfaches Content Management System (CMS), da neue Beiträge einfach erstellt und kommentiert werden können. Mit zahlreichen Plugins und Anknüpfungspunkten lässt es sich zu Webanwendungen „aufbohren“, die über einfache Weblogs hinausgehen.

Momentan überlege ich für die Webseite einer Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, wie man am besten Weblog, Kalender und Literaturverzeichnis kombinieren könnte. Bislang gibt es für jede Veranstaltung einen eigenen Beitrag. Das Datum des Beitrags ist aber nicht das Datum der Veranstaltung, sondern das Veröffentlichungsdatum des Beitrags. Irgendwie müssten die einzelnen Beiträge aber auch noch in einem Veranstaltungskalender auftauchen; man könnte sie zum Beispiel zusätzlich bei Venteria oder bei LibraryThing local eintragen und die Daten von dort wiederum im Blog einbinden – was zumindest etwas umständlich klingt.

Zu jeder Veranstaltung gibt es passende Literatur, die natürlich auch irgendwie erschlossen sein sollte. Eine Möglichkeit wäre, für jedes Werk einen eigenen Blogeintrag zu erstellen, so wie es in Scriblio der Fall ist (übrigens auch mit Verfügbarkeitsstatus). Ein Vorteil dabei ist, dass zur Verschlagwortung von Veranstaltungen wie für Literatur die gleichen Tags für verwendet werden können. Die andere Möglichkeit wäre, eine Social Cataloging-Anwendung wie BibSonomy oder LibraryThing zu nutzen. Die Literatur wird also in einer eigenen Webanwendung verwaltet und muss irgendwie per Plugin in WordPress eingebunden werden. Für BibSonomy gibt es dieses WordPress-Plugin (sowie die Möglichkeit eines HTML-Export, der per JabRef-Filter angepasst werden kann) und für LibraryThing einen Widget-Generator. Leider lassen sich bei dieser Lösung Veranstaltungen und Literatur nicht gemeinsam erschließen und recherchieren. Bei der Vergabe von und dem Browsing über Tags ist jede Anwendung (Blog, Kalender, Literaturverwaltung) noch eine Insel. Wünschenswert wäre ein gemeinsames Tagging-Vokabular über mehrere Anwendungen – das wäre dann ein einfacher Fall von Semantischem Tagging … und wahrscheinlich erst etwas für 2009 😉