Freiheit statt Vollbeschäftigung

1. Mai 2008 um 03:49 2 Kommentare

Als Kind habe ich mich immer gewundert, dass am Tag der Arbeit nicht gearbeitet wird – müsste es nicht eher „Tag der Freizeit“ heissen? Inzwischen denke ich dass Paradox lässt sich besser anders auflösen: In Zukunft wird am Tag der Arbeit gearbeitet und dafür ist an den meisten anderen Tagen frei. Dank fortschreitender Automatisierung können nämlich immer mehr Bedürfnisse für immer mehr Menschen mit immer weniger Arbeit befriedigt werden. Ein viel größeres Paradox ist angesichts des andauernden Zuwachses an Produktivität, dass die Mehrheit noch immer den Götzen Lohnarbeit anbetet und von Vollbeschäftigung fabuliert.

Die Initiative Freiheit statt Vollbeschäftigung hat dieses Paradox erkannt und fordert (begleitet von durchdachten Begründungen und Erklärungen) ein Bedingungsloses Grundeinkommen – wer sich jetzt mit einem „das kann doch gar nicht funktioneren!“ abwendet, meint wahrscheinlich auch dass man gegen Hunger und Armut „nun mal nichts machen kann“. Ich weiß nicht, ob ich noch erleben werde, dass irgendwann alle Menschen – ohne Arbeiten zu müssen – mit Nahrung, Kleidung, Wohnung etc. versorgt werden, aber am Tag der Arbeit sollte soviel Utopie schon sein.

Eine andere Welt ist möglich!

2 Comments »

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  1. Ja, oder halt das hier: http://dissidenz.olifani.de/?p=1416
    Heraus zum 2. Mai! Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen in Berlin, jetzt auch mit Tradition (zum vierten Mal) und den schon klassischen Parolen:
    – Gegen den Zwang zur Lohnarbeit! Kein Schweiß für Geld!
    – Mein Freund ist Roboter!
    – Gegen die Spaltung der Menschen in Arbeitende und Arbeitslose!
    – Wir haben Zeit!

    Comment by Karsten Schuldt — 1. Mai 2008 #

  2. Schön wär’s. Und dann müssten die Menschen noch lernen, was sie mit ihrer Freizeit anfangen, denn wie jeder weiß, ist das, was das Leben erst schön macht, die Anerkennung anderer, und die erhält der Durchschnittsmensch wo? Bei der Arbeit…

    Comment by jge — 5. Mai 2008 #

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