Filmtip: Tideland von Terry Gilliam
6. Januar 2008 um 20:42 Keine KommentareGestern Nacht habe ich Tideland, den bislang letzten Film von Terry Gilliam gesehen – ich muß zugeben, dass ich ein wenig verstört war und nachvollziehen kann, warum der Film in Deutschland leider nicht in die Kinos gekommen, sondern erst letzten Herbst auf DVD erschienen ist. Terry Gilliam ist neben Animationen und Filmen aus dem Monty-Python-Umfeld (Die Ritter der Kokosnuß, Das Leben des Brian, Der Sinn des Lebens) durch die einfach mal genialen Brazil, 12 Monkeys und Fear and Loathing in Las Vegas bekannt. Tideland steht diesen Filmen in nichts nach, nur ist die „Mischung aus Psycho und Alice im Wunderland“ (Gilliams) wohl noch weniger massenkompatibel als seine anderen Filme. Die Verfilmung des Romans von Mitch Cullin handelt von einem Mädchen, dessen Eltern Junkies sind und dass sich alleine in einem verlassenen Haus in Texas zurechtfinden muss. Die Geschichte ist ganz aus der Perspektive des Mädchens erzählt und gruselig, fröhlich, morbide und schön zugleich (zumindest wenn man ihn sich wie ich um zwei Uhr nachts allein zuhause anschaut). Ein kleines bischen erinnert mich die Geschichte an den Roman Coraline von Neil Gaiman (sehr empfehlenswert!) oder an Courtney Crumrin – aber es gibt doch einen sehr wesentlichen Unterschied: die Ereignisse in Tideland sind real und ohne Ãœbernatürliches, sondern nur durch die Fantasie der Protagonistin verfremdet. Ein richtiger Erfolg war der Film nur in Japan, was wiederum einiges über die Japaner aussagt. Die Deutsche DVD ist wie dieser Vergleich zeigt vom Bild her übrigens besser – die US-Version enthält neben einem vermurksten Seitenverhältnis dafür noch einige Extras – die gibt es allerdings auch auf der Webseite zum Film und in einem ausführlichen Interview mit Terry Gilliam. Hoffentlich wird es in den nächsten Jahren doch noch was mit seiner Don Quichotte-Verfilmung mit Johnny Depp!
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