Open Source Bibliothekssysteme

19. September 2007 um 16:51 3 Kommentare

Bereits im Mai berichtete ein Entwickler bei LibLime von der Einbindung von xISBN, thingISBN und oISBN (noch so ein Dienst und zwar vom Open Source Bibliothekssystem Evergreen) in den Katalog der Nelsonville Public Library, der mit (ebenfalls OpenSource) Koha betrieben wird. Die seit 2005 aktive Firma LibLime bezeichnet sich übrigens als „Leader in Open Source for Libraries“ und reiht sich damit neben Indexdata und Talis in die Reihe der „Bibliothekssoftwareanbieter 2.0“ ein, die als Davids den Goliaths SirsiDynix (Unicorn, Horizon), Endeavor (Voyager), Innovative Interfaces (Millennium), Ex Libris (Aleph) und OCLC (PICA/Sisis) möglicherweise demnächst das Fürchten lehren. Als Distributor ist LibLime in etwa sowas wie Redhat, Suse oder Ubuntu für Linux ist. VUFind haben sie anscheinend noch nicht im Angebot und dass die deutschen Lösungen OpenBib (auch Open Source) oder XOpac (kein Open Source aber mit OpenSource gebaut) den Sprung über den großen Teich schaffen, bezweifle ich – was anscheinend bisher fehlt ist ein Anbieter, der auch in Deutschland als Distributor Open Source Bibliothekssysteme zur Verfügung stellt und den lokalen Bedürfnissen anpasst (nein, ich habe nicht vor, mich selbständig zu machen ;-).

P.S: Auf der PACINET 2008 (cool, da möchte ich auch mal teilnehmen!) gab Chris Hammond Thrasher von den Fiji-Inseln einen Vortrag zu Koha and Greenstone: open source library software in the Pacific. Meineswissens ist Koha ein richtiges integriertes Bibliothekssystem (ILS) während Greenstone als Digital Library Management System für digitale Sammlungen gedacht ist.

P.P.S: Und noch ein Beitrag was Open Source und Bibliotheken gemeinsam haben.

3 Comments »

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  1. Kein eigentliches Bibliothekessystem und kein eigentliches Open Source ist das im Kopal-Projekt entwickelte koLibRI (kopal Library for Retrieval and Ingest): Es werden lediglich ZIP-Dateien der Programmquellen zum Download angeboten anstatt die Software in einem Repository mit Versionsverwaltung wie bei Sourceforge o.Ä. anzubieten. Zudem wird deutlich darauf hingewiesen, dass das Programm „ohne weiteren Support zum freien Download angeboten [wird]“. Ohne Entwickler-Community und einen öffentlichen Entwicklungsprozess (anstatt nur einen Snapshot) entfaltet Open Source jedoch nur einen Bruchteil seiner Vorteile. Naja, wenigstens werden GPL und LGPL als Lizenzen angeboten, das ist schon mal ein Anfang.

    Comment by jakob — 28. September 2007 #

  2. Ähm… wollte aus Neugierde gerade mal schauen, aber: nein, die ZIP-Dateien enthalten nicht die Programmquellen. Nur die Kompilate. Aber da das ja (L)GPL’ed ist, muss man dann wohl nur eine Mail schreiben und danach fragen… Kann die Kollegen ja auch mal fragen (oder wird gar mitgelesen?) ob das Absicht ist. (Und das Restrisiko, dass ich nicht richtig gucken kann, gibt es da ja auch noch…)

    Comment by Hans-Werner — 4. Oktober 2007 #

  3. Am 15. Oktober hat Bob Molyneux von einer Studie zur Open Source ILS Market Penetration berichtet und erste Ergebnisse vorgestellt [via Next Generation Catalogs for Libraries (NGC4LIB) und open source systems for libraries (OSS4LIB).

    Comment by jakob — 5. November 2007 #

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