Web und Desktop wachsen zusammen
16. April 2008 um 14:25 4 KommentareBeim Zusammenlegen der Wikipedia-Artikel „Applet“, „Web-Widget“ und „Desktop-Widget“ zu einem Artikel „Widget“ (ggf. auch „Gadget“ oder „Plugin“, das Grundprinzip ist das Gleiche) ist mir aufgefallen, dass tatsächlich einiges dran an diesen kleinen Programmen, die sich in Windows Sidebar, Apple Dashboard, KDE Plasma, iGoogle, Facebook, Netvibes … oder eigene Webseiten einbinden lassen. Es handelt sich hierbei nicht nur um einen Hype, sondern um eine grundlegende Entwicklung, bei der Web und Desktop zusammenwachsen. Im Zuge der Webanwendungen ist schon länger die Rede davon, dass das Internet wird zum Betriebssystem wird – bisher sah ich das eher skeptisch, aber wenn man die Entwicklung etwas größer betrachtet, wird deutlich, dass da schon etwas Grundlegendes in Bewegung ist. Auf der einen Seite kommt der Desktop zu den Anwendungen ins Web (beispielsweise Google Docs oder die WordPress-Installation in der ich grade tippe) und auf der anderen Seite kommt das Web in Form von Anwendungen auf den Desktop. Da die Hersteller von Mobilgeräten hinsichtlich offener Schnittstellen noch rumzicken, bringt Google mit Android gleich ein eigenes (übrigens Linux-basiertes) Betriebssystem – die restlichen Anwender können Google Desktop als Widget-Plattform verwenden. Weitere Hinweise dieser Entwicklung sind die W3C Web Application Formats Working Group und ihr Entwurf zur Widgets 1.0 recommendation sowie Mozilla Prism, womit Webanwendungen auf den Desktop gebracht werden sollen. Welche Techniken und Systeme sich letzendlich durchsetzen werden, dürfte noch etwas offen bleiben. Um sich auf den grundsätzlichen Wandel vorzubereiten, bieten Widgets jedoch schon heute eine gute Möglichkeit – sollte man sich mal ansehen.
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