Ãœberlegungen zur Modellierung von Bibliotheksdienstleistungen

13. März 2013 um 12:44 3 Kommentare

P.S: Mit Beschränkung auf Bibliotheksdienstleistungen, die sich auf Dokumente beziehen, habe ich inzwischen mit der Spezifikation einer Document Service Ontology begonnen.

Im Rahmen der Entwicklung der Patrons Account Information API (PAIA) und der Document Availability Information API (DAIA) bin ich wiederholt auf die Frage gestoßen, was für Arten von Dienstleistungen Bibliotheken eigentlich anbieten. Auf meine Frage bei Libraries.StackExchange antwortete Adrian Pohl, der sich in seiner Masterarbeit für lobid.org mit dem Thema beschäftigt hat.

Meine Fragestellung ist natürlich einseitig und zwar ausgerichtet auf die mögliche Verwendung in APIs, mit denen Nutzer und Programme verschiedene Bibliotheksdienstleistungen abrufen oder anfordern können sollen. Das bekannteste Beispiel ist die Dienstleistung der Ausleihe. PAIA und DAIA wurden primär dafür entworfen, damit Dienste wie die Ausleihe von Büchern aus Bibliotheken offen und maschinenlesbar möglich ist. Offen heisst, dass praktisch jeder oder zumindest alle Bibliotheksnutzer direkt per gut dokumentierter API auf die Dienste zugreifen können statt nur über bestimmte Benutzeroberflächen.

Dieser Blogartikel ist erst einmal ein lautes Denken, bei dem ich Adrians Klassifikation auf Eignung für meine Fragestellung untersuche. Wie jede Klassifikation sind sowohl die von Adrian bereitgestellte Liste als auch meine Kommentare also nicht neutral sondern nur eine mögliche Sichtweise.

1. Webbased services without direct personnel involvement:

  • OPAC and other research services
  • List of recent acquisitions
  • Online Tutorials
  • Place an order
  • Renewal of a loan
  • Online acquisition request service
  • Digitization Service
  • Consulting Service

Ein Katalog ist keine Dienstleistung die angefordert oder reserviert werden müsste, ebenso sieht es für andere Informationen auf der Webseite der Bibliothek aus. Die Punkte „place an order“ und „renewal of a loan“ gehören zur Dienstleistung Ausleihe (bzw. Ansicht bei Präsenzexemplaren). Zu klären ist noch, wie sich Anschaffungsvorschläge einordnen lassen. Die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen (z.B. DigiWunschbuch ist vermutlich eine eigene Dienstleistung, die zu den bestehenden DAIA-Services hinzukommen könnte. Wieso „Consulting Service“ hier eingeordnet ist, verstehe ich nicht.

2. Webbased services with direct personnel involvement:

  • Chat reference/consulting

Ist ein Chat eine Dienstleistung? Wie sieht es mit anderen Kommunikationswegen (Telefon, Gespräch vor Ort…) aus)? Ich würde das alles unter Auskunft zusammenfassen.

3. In-house services with direct personnel involvement

  • In-house guided tours and courses
  • Digitization Service
  • Microfiche readers
  • Reference Desk
  • Loan Desk
  • Registration Desk
  • Consulting Service
  • 3D printer
  • Makerspace

Schulungen und Führungen sind sicher eine eigene Art von Dienstleistung, allerdings gibt es hier verschiedene Arten. Ausleihtheke und Anmeldung sind keine eigene Dienstleistung sondern Teil anderer Services. Bei den Arbeitsmitteln wie Mirofiche-Leser, 3D-Drucker etc. kommt es darauf an, ob diese direkt nutzbar sind oder reserviert werden müssen und ob sie nur vor Ort nutzbar oder auch ausleihbar sind.

4. In-house services without direct personnel involvement

  • Reading Room
  • Study room
  • Wifi
  • Computers with Internet Access
  • Photocopier
  • Scanner for use by visitors
  • 3D printer
  • Computer for self-loan
  • Cafeteria
  • Drinks machine

Arbeitsräume und Arbeitsplätze, Kopierer, Scanner, Kaffeeautomat etc. gehören zu den oben genannten Arbeitsmitteln. Ich denke dass sich DAIA einfach erweitern lässt, so dass Nutzer per API abrufen können, ob ein Arbeitsmittel frei ist und PAIA erweitern lässt, so dass Nutzer Arbeitsmittel per API reservieren können.

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