LibraryThing als Bibliothekskatalog

7. November 2008 um 17:34 3 Kommentare

Inzwischen gibt es eine Reihe von kleineren Bibliotheken, die ihre Bestände in LibraryThing verwalten oder präsentieren, im deutschsprachigen Raum sind zum Beispiel die Bibliothek des Autonomen Feministischen Referats des AStA Bremen (Katalog, 591 Bücher), die Genderbibliothek des ZtG der HU Berlin (Katalog, 758 Bücher). Die Stadtbücherei Nordenham nutzt bereits seit 2005 (!) LibraryThing, um die Neuzugänge im Erwachsenenbestand in einem LT-Profil zu präsentieren. Um solche Nutzungen voranzubringen, veranstaltet LibraryThing nächste Woche in einer kleinen Bibliothek in Boston eine „flash-mob cataloging party„:

A bunch of us will be there with laptops and barcode scanners in hand—and we’re inviting anyone in the area to join us […] Books, bibliophiles, conversation, barcode scanners, pizza!

Dieses „nerdige“ Katalogisierungs-Treffen erinnert mich stark und gerne and die Wikipedia-Tagging-Party Ende Januar 2005. Der Directmedia-Verlag hatte damals Wikipedianer zu Getränken und Pizza eingeladen, um zur Vorbereitung der ersten Wikipedia-DVD möglichst viele Personendaten und Bildlizenzen zu „taggen“ – also vereinfacht Wikipedia-Inhalte zu katalogisieren (die Wikipedia-Personendaten haben sich übrigens inzwischen längst zu allgemeinen Daten und ihrer RDF-Publikation in DBPedia ausgeweitet, welches wiederum Keimzelle des Semantic Web ist).

Treffen wie die „flash-mob cataloging party“ oder die „Wikipedia-Tagging-Party“, bei denen sich hochmotivierte Freiwillige spontan und relativ unverbindlich für eine gemeinsame Sache zusammenfinden sind ein allgemeiner Trend, der von BarCamps bis zu Tausenden von Obamas Wahlkampfhelfern zu beobachten ist: das Web 2.0 ist eben mehr als Technik sondern hat auch Auswirkungen auf die gemeinsame Arbeits- und Lebensweise von Menschen.

3 Comments »

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  1. danke für den hinweis zur „flash-mob cataloging party“. ob wir auf die art und weise vielleicht auch unseren restlichen retro-bestand erfasst kriegen ;-)?
    nein, scherz beiseite: ich wollte eigentlich v.a. deinem letzten satz zustimmen („das Web 2.0 ist eben mehr als Technik sondern hat auch Auswirkungen auf die gemeinsame Arbeits- und Lebensweise von Menschen.“), weil ich denke, dass das in der diskussion um web 2.0 und auch bibliothek 2.0 weiterhin so oft wie möglich betont werden sollte.
    auch o’reilly formulierte schon so schön: „web 2.0 is an attitude, not a technology!“ (und zwar nicht nur eine einstellung der „digital natives“ sondern auch vieler anderer internet-nutzer).

    Comment by fabienne — 7. November 2008 #

  2. und wann kommt web 3.0 raus ?

    Comment by Max — 8. November 2008 #

  3. […] LibraryThing ist seit 2005 online und vereinfacht die Verwaltung von persönlichen Medienkatalogen und Literaturlisten. Auch öffentliche Einrichtungen, zum Beispiel die Bibliotheken mehrerer internationaler Universitäten, pflegen hier ihren Bestand ein. Über Schlagwörter können Bücher so auf der ganzen Welt gefunden werden. Eigene Listen mit Vermerken können öffentlich geführt werden, so dass man sich über interessante Literatur austauschen kann. […]

    Pingback by Zeitschriftenartikel im Internet recherchieren - Unterstützung im Studium | Studenten News — 4. Dezember 2008 #

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