Zusammenarbeit zwischen Wikimedia-Projekten und Wissenschaften

20. Oktober 2008 um 20:08 Keine Kommentare

Über Möglichkeiten der Kooperation zwischen den Wissenschaften und Wiki(media)projekten haben auf der Tagung „Neue Formen wissenschaftlicher Zusammenarbeit durch kollaborative Medien” vom 9. bis 12. Oktober Teilnehmer aus dem akademischen Bereich und aus verschiedenen Wikimedia-Projekten diskutiert. Die Ergebnisse liegen nun in Form von sechs Empfehlungen vor:

• Wikipedia-Sprachversionen für Nicht-Standard-Sprachen oder Dialektbündel sowie für bedrohte oder ausgestorbene Sprachen sollten kritisch hinterfragt werden. Stattdessen sollen Textkorpora mit Hilfe von WikiSource geschaffen werden, die diese Sprachen dokumentieren können.

• Es sollen Möglichkeiten geschaffen werden, in einzelnen Wikimedia-Projekten die Autorenschaft deutlicher kenntlich zu machen.

• Die meisten Wikimedia-Projekte verfügen bereits über Prozesse zur Qualitätssicherung. Diese sollen stärker transparent gemacht und benutzerfreundlich dargestellt werden.

• Es wird empfohlen, über ein neues Konzept für die Strukturierung des Bereichs wissenschaftlichen Lehrmaterials und Publikationen nachzudenken. Es gibt sowohl Überschneidungen im Bereich Wikiversity und Wikibooks als auch eine Lücke im Bereich wissenschaftlicher Fachaufsätze.

• Die Zusammenarbeit zwischen Wikipedia-Projekten und Expertenwikis bzw. Spezialprojekten soll koordiniert und gefördert werden.

• Für Wikisource soll die qualitätsorientierte, wissenschaftliche Transkription und Edition auf der Grundlage von bereitgestellten Digitalisaten Fokus sein. Wir regen ein internationales Treffen zum Erfahrungsaustausch zu Wikisource an.

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten (aber auch Hindernisse) der Zusammenarbeit zwischen Wikimedia-Projekten und den Wissenschaften konnten nur einige Bereiche angeschnitten werden. Beim nächsten Mal könnte beispielsweise sollte das Thema „Wikimedia-Projekte in der Lehre“ ausgiebiger behandelt werden. Zunächst einmal ist es wichtig, sich gegenseitig kennenzulernen und Missverständnisse auf beiden Seiten auszuräumen. Dabei können weitere Treffen zu speziellen Themen helfen. Zum Beispiel könnte zu Wikisource eine Veranstaltung organisiert werden, die vergleichbar mit dem Berliner Workshop zu „digitalen Editionen“ verschiedene Projekte zusammenbringt. Die Empfehlungen zu sechs verschiedenen Aspekten der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaften und Wikiprojekten stehen samt Erläuterungen erstmal offen zur Diskussion.

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