Comics in Unterricht und Bibliotheken

25. September 2007 um 23:54 Keine Kommentare

Letzten Freitag war ich auf der Veranstaltung „Jenseits von Asterix. Ãœber das Subgenre des Geschichtscomics“ zum Anlass des 35. Geburtstag des Göttinger Buchladen Rote Straße: Der in Didaktik der Geschichte über Comics im Geschichtsunterricht promovierende René Mounajed stellte ebenso unterhaltsam wie kenntnisreich Geschichtscomics vor und teilte diese in (soweit ich ihn verstanden habe) rein fiktive Werke (Asterix, Hägar, Sigurd …), Romane mit historischem Hintergrund (Murena, Die Entdeckung…) und dokumentarische Comics wie Maus. Leider hatte ich wegen einer anderen Verabredung nicht viel Zeit für ein anschließendes Gespräch, dafür habe ich am nächsten Tag endlich mal wieder Geld für Comics ausgegeben.

Kontrovers diskutiert wurde vor kurzem in Großbrittanien Hergés „Tim im Kongo“, da dort Neger verspottet werden, was natürlich nicht PC ist – erinnert mich daran, dass vor einiger Zeit Tom Sawyer wegen Rassismus aus einigen amerikanischen Schulbibliotheken verbannt wurde (aber dafür fehlt mir grade eine Quelleangabe).

Der Vorschlag, solch nicht mehr sachgemäßen Comics aus der Kinder- in die Forschunsabteilung umzustellen ist richtig, aber wo gibt es schon in deutschen Bibliotheken eine Forschungsabteilung mit Comics? Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Comics und Bibliotheken und Comicforschung und muss sagen, dass sich deutsche Bibliotheken da nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Die beste deutschsprachige Zeitschrift (Reddition) ist beispielsweise nur in Frankfurt abonniert. Zum Glück ist die 2005 gegründete Fachzeitschrift ImageTexT Open Access. Ah, und The Comics Journal gibt es inzwischen in Kassel und Hannover, also direkt bei mir vor der Tür – in den letzten drei Jahren hat sich also doch schon etwas getan.

Und noch etwas ist mir neulich zum Thema Comics und Bibliotheken aufgefallen: es gibt in mehreren Ländern kommerzielle Comic-Bibliotheken, vergleichbar mit Videotheken.

P.S: Und zum Schluss noch der Hinweis von Michaele Seadle auf PhD Comics.

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