Larry Nivens Ringwelt ist überbewertet
22. Juli 2013 um 19:41 1 KommentarIch bin im Urlaub endlich mal wieder zum Lesen gekommen und habe mir Larry Nivens „Ringworld“ vorgenommen, den ich neulich im Antiquariat mitgenommen hatte. Der 1970 erschienene Science-Fiction-Klassiker wurde mit drei der großen SF-Preise ausgezeichnet (Nebula, Hugo und Locus Award) und Nivens vier Jahre später erschienenen „Der Splitter im Auge Gottes“ hatte ich als Junge mit Begeisterung verschlungen – da konnte ich doch eigenlich nichts falsch machen, oder?
Leider war der Roman aber enttäuschend. Nicht unbedingt schlecht, wann man wie ich auf Romane steht, die vor allem tief in den Weltraum führen. Ich würde ihm 3 von 5 Sternen geben. Aber die Schwächen, die mir vermutlich vor zehn oder zwanzig Jahren nicht aufgefallen wären, haben die Lektüre etwas getrübt. Kurz gesagt bleibt die Beschreibung der Ringwelt selber hinter den Erwartungen zurück und der Roman stört durch seine sexistische Beschreibung von Frauen. Wie ich später festgestellt habe, ist das auch bereits anderen aufgefallen, deshalb verweise ich hier auf Kritiken, denen ich nur zustimmen kann:
If there’s any reason I find Ringworld interesting it’s as an example of the blatant chauvinism, if not outright misogyny, that often suffuses science fiction works, even to this day.
Niven has often been criticised for being noticeably poor at female characters (if not for being downright misogynist), and having read Ringworld I now understand exactly what those critics mean.
But what Niven wanted, for both kzin and puppeteer, was alien species with non-sentient females. He wanted this to an extent that it did not occur to him to justify it scientifically or rationally.
I know it’s supposed to be a classic but even without the intense sexism, it just wasn’t as impressive as quite a few of the other classics in the genre.
Sicher gibt es schlechtere Romane, auch hinsichtlich des hier herausgegriffenen Kritikpunkts Sexismus und Frauenfeindlichkeit. Aber es gibt eben auch bessere Science-Fiction. Bei meiner Suche nach Kritiken bin ich unter anderem auf den Thread „Non-sexist hard scifi: does it exist?“ im xkcd-Forum und auf die umfangreiche Webseite Feminist Science Fiction, Utopian & Fantasy gestoßen.
Ein Kommentar »
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Hallo Jakob,
falls du mal ein Buch lesen möchtest mit richtig tollen weiblichen Charakteren – stark und sympathisch – dann empfehle ich dir „Silo“ von Hugh Howey. Ich freu mich schon auf die Verfilmung.
Viele Grüße, Nicole
Comment by Nicole — 11. September 2013 #