Data Sharing Summit und OpenID in Bibliotheken

6. September 2007 um 00:44 2 Kommentare

Mein Beitrag zur Geschlossenheit von Web 2.0-Diensten von letzter Woche war vielleicht etwas zu pessimistisch. Einem Beitrag von Dare Obasanjo auf den ich durch einen Beitrag von Lambert Heller gestoßen bin, entnehme ich den Hinweis auf den das Data Sharing Summit. Auf der am kommenden Wochenende im kalifornischen Richmond stattfindenden Veranstaltung soll es um die Interoperabilität von Sozialen Softwarediensten gehen (siehe Themensammlung).

Wie Dare Obasanjo schreibt ist es zwar technisch (mit OpenID) machbar aber aufgrund ihrer konkurrierenden Geschäftsmodelle unwahrscheinlich, dass sich jemand mit einem Facebook-Account bei MySpace anmelden und die jeweils beim anderen Dienst gesammelten Kontakte nutzen kann. Wie D’Arcus bemerkt würde die Verknüpfung von Benutzerprofilen auch für bibliographische Dienste wie Zotero, CiteULike, RefBase und Bibsonomy sehr interessant und dort eher möglich sein.

Da frag ich mich doch, welche Bibliothek bereits OpenID für ihre Benutzeraccounts unterstützt oder die Unterstützung plant. Dass man gleich den Benutzernamen und Passwort bei einem anderen Dienst eingeben muss, kann ja nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Diese Lösung nutzt übrigens der überaus hilfreiche Bücherwecker, der ebenso wie ZACK aus einer Abschlussarbeit entstanden ist. Ich hoffe, dass sich mal eine Bibliothekseinrichtung der Sache annimmt und dabei hilft, daraus einen stabilen Webservice für alle Bibliotheken zu erstellen anstatt dass eine Erinnerungsfunktion mehr schlecht als recht in jeder einzelnen Bibibliothessoftware nachprogrammiert werden muss.

Im Bibliotheksbereich gewinnt zum Glück Shibboleth an Bedeutung, aber davon kann ich mich leider trotzdem noch nicht mit meinem Wikipedia- oder LibraryThing-Account bei der nächsten Stadtbücherei anmelden (übrigens kommt Single Sign on für die Wikimedia-Projekte ganz bestimmt … irgendwann ;-).

2 Comments »

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  1. Shibboleth und OpenID verfolgen nach meinem Verständnis ziemlich unterschiedliche Ziele. Während bei Shibboleth „Vertrauen“ Teil des Konzepts ist, macht OpenID wohl überhaupt keine Annahmen über das Verhätnis zwischen Identity Provider und Service Provider. Bei Shibboleth regeln das die Föderationen. Einen OpenID-IdP kann jeder selbst betreiben und sich damit beliebige digitale Identitäten zulegen. Es liegt allein in der Verantwortung des Service Providers, wem er traut und welche Dienste er ihm anbietet. Sicher kann man auch bei OpenID so etwas wie Föderationen überstülpen, bei Shibboleth ist das aber Teil des Konzepts.
    Um es mal drastisch zu formulieren: Eine Anmeldung mit OpenID ist eigentlich „nix“ wert. Für Kommentare in Blogs u.ä. mag das genügen (überall, wo man sich eh einfach einen Account zulegen kann, ohne dass Anforderungen an die so erzeugte Identität gestellt werden). z.B. für die Anmeldung bei der Stadtbücherei oder den Zugriff auf lizensierte E-Journals in Bibliotheken ist Shibboleth aber wesentlich besser geeignet, denn da werden üblicherweise qualifizierte Anforderungen an die Identität des Nutzers gestellt.
    Man sollte OpenID und Shibboleth deswegen differenziert betrachten.

    Comment by till — 7. September 2007 #

  2. Phentermine….

    Phentermine….

    Trackback by Phentermine. — 7. April 2008 #

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