Comicbibliothek.de – Comics und Bibliotheken

24. April 2007 um 22:31 1 Kommentar

Beim Aufräumen von Daten habe ich die Domain comicbibliothek.de gefunden, die ich 2003 bis Anfang 2005 (via Wayback Machine) betrieben habe, also ich noch eine Magisterarbeit über „Comics und Bibliotheken“ schreiben wollte. Einige Inhalte habe ich inzwischen in Wikipedia unter Comicforschung einfliessen lassen. Hier nochmal eine Zusammenstellung von Bibliotheken und Bibliographien von und zu Comics:

Bibliotheken

  • Die Comicbibliothek Bei Renate in Berlin ist seit 1992 Deutschlands einzige öffentliche Comicbibliothek. Sie hat etwa 8000 Comics und wird vor allem durch ehrenamtliche Arbeit getragen. Ein Hoch auf alle Mitarbeiter!
  • Das Frankfurter Institut für Jugendbuchforschung hat u.a. über die Geschichte der Comics im deutschsprachigen Raum seit 1945 geforscht. Die Bibliothek für Jugendbuchforschung enthält u.A. eine Vielzahl von Comics und Sekundärliteratur. Einen Artikel über das „Comic-Archiv“ gibt es von Bernd Dolle-Weinkauff.
  • Die Arbeitsstelle für Graphische Literatur (ArGL) in Hamburg besitzt eine Bibliothek (Bédéthek) mit nach eigenen Angaben mehr als 12.000 Medieneinheiten. Die Homepage wurde seit mindestens drei Jahren nicht aktualisiert, dafür gibt es eine neue (2005) und einen Arbeitsbericht (2002?).
  • Ein Verzeichnis internatationaler Comic-Forschungsbibliotheken (Comics Research Libraries) mit Schwerpunkt USA wird von Randall W. Scott an der Michigan State University Library verwaltet.
  • Serieteket, die nach eigenene Angaben einzige Comicbibliothek Schwedens, befindet sich im Kulturhuset in Stockholm. Die Einrichtung ist in etwa mit Renate vergleichbar nur größer und nicht privat sondern öffentlich finanziert und organisiert.
  • Französischsprachige Bibliotheken (Frankreich, Belgien, Schweiz, Kanada) findet man wahrscheinlich am Besten über den Webring de la bande dessinée

Bibliographien

  • Die Comics Research Bibliography von John Bullough und Michael Rhode deckt mit schätzungsweise knap 20.000 Artikeln und Monographien einen Großteil der englischsprachigen Sekundärliteratur zum Thema Comics ab. Die Quellen sind jedoch nur minimal erschlossen (praktisch keine Inhaltserschließung, keine Feldsuche).
  • Der Deutsche Comic-Guide katalogisiert allen in Deutschland erschienenen Comics und ist damit die umfangreichste deutschsprachige Comic-Datenbank. Neben Metadaten wie Titel, Autor, Verlag, Reihenzugehörigkeit etc. beinhaltet der Comic-Guide bei vielen Comics Angaben des ungefähren Sammlerpreises und Bilder der Cover. Die Redaktionelle Betreuung liegt bei Stefan Ungefroren und Lothar Schneider, die von mehreren Mitarbeitern und Verlagen unterstützt werden. Da die Titelaufnahme streng nach dem Autopsie-Prinzip erfolgt (nur nach Ansicht Titelblatt eines Werkes) ist eine gute Qualität der Daten gewährleistet. Die Rechte der Inhalte des Comic Guides (außer Cover und Abbildungen) liegen bei der Firma „Star Media“.
  • Die seit 1994 von Freiwilligen erstellte The Grand Comic-Book Database (GCD, comics.org, siehe Wikipedia) enthält bibliographische Daten zu mehr als 100.000 Comics. Ein eindrucksvolles Werk von „collaborative cataloging“!
  • Auch bei LibraryThing werden unter Anderem Comics gemeinschaftlich katalogisiert.
  • I.N.D.U.C.K.S. (inducks, siehe Wikipedia) ist ein internationales Projekt zur Erstellung eines Verzeichnis aller Disney-Geschichten, -Titelbilder und -Publikationen mit Inhaltserschließung.
  • LongBox.com (zur Zeit imUmbau) ist oder war ist eine Datenbank mit englischsprachigen Comics. Die vergleichbare Seite ComicsDB existiert anscheinend inzwischen nicht mehr.

Nicht direkt eine Bibliothek aber so etwas ähnliches und hier zu erwähnen ist der Comiczirkel über den man regelmäßig neue Comics zugeschickt bekommt und diese an den nächsten Teilnehmer weiterschickt.

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  1. […] Forschungsabteilung mit Comics? Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Comics und Bibliotheken und Comicforschung und muss sagen, dass sich deutsche Bibliotheken da nicht gerade mit Ruhm […]

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